Fröhlich geht „nur“mit Musik
Konzert Hailix bLECHle! lässt das Stadttheater beben
Landsberg Hailix bLECHle! im Stadttheater: Ja ist schon wieder Faschingsendspurt? Das ging ja heuer schnell mit den närrischen Tagen! Aber wenn der Dirigent Hans-Günter Schwanzer mit seinem Blechtrupp im Landsberger Musentempel für Unterhaltung sorgt, dann ist regelmäßig am Tag darauf Lumpiger Donnerstag. Und das bereits zum 20. Mal.
„Ich hab das aus der Zeitung erfahren“, behauptet Schwanzer, erinnert sich aber noch genau an das erste Konzert. „Das war, als in Galtür die Lawine abging und es hier auch so viel schneite, dass sich Spieler und Zuhörer verspäteten und wir eine halbe Stunde später anfingen.“Gespielt wurde erst im Rathaussaal, später in der Aula der Beruflichen Schulen und mittlerweile im Stadttheater.
Aber mit solcher Historie hatte der Dirigent weiter nichts am Hut, lieber vergnügte er sich auf der Bühne, spielte Fußball mit den zu Dekozwecken aufgeblasenen und ausgestreuten Luftballons und achtete bei all dem darauf, dass auch das Publikum nicht festklebte in den Theatersesseln.
„Seine“Musiker kriegten natürlich wie stets ihr selbstverständlich gut gemeintes Fett ab. Mit liebevollen Frotzeleien wurden auch beim 20. Mal die 16 Blechbläser und der eine Schlagzeuger vorgestellt. Seinem „richtigen“Job ging Schwanzer natürlich auch nach, obwohl, zuweilen drängte sich der Eindruck auf, die Musiker bräuchten die Dirigiererei gar nicht unbedingt. Egal ob Bairisches mit Juchzer, Rock ‘n’ Roll oder Charleston, James Last oder gar große Oper in drei Minuten – die Musik flutschte auch, wenn der Chef Sperenzelchen trieb, die Bläser ein wenig ärgerte oder sich einfach nur vergnügte.
Auf einen Twist folgte ein Marsch, „Carmen“trieb ihre Spielchen auf musikalische Art, und Peter an der Technik ließ sich hin und wieder mehrmals bitten, bis er das Mikro einschaltete – war das etwa auch eine Faschingsblödelei? Schließlich hatten die Musiker ihrem Chef schon mal gesagt, dass er zuviel redet. Hailix bLECHle! stellte mit dem Faschingskonzert auch zum 20. Mal unter Beweis, dass lustig, fröhlich, „nur“mit Musik geht, dass Musik eine Droge ist, die alles andere unnötig macht.