Nein zu Glyphosat
Verbot Auch in Utting müssen Pächter von Gemeindeflächen künftig darauf verzichten
Utting Wie andere Gemeinden im Landkreis spricht sich auch Utting gegen die Anwendung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat auf gemeindlichen Flächen aus. Beantragt hatte dies die Grüne Alternative Liste (GAL). Bei neuen Verträgen und Vertragsverlängerungen müssen die Pächter zum Verzicht verpflichtet werden, bei laufenden sollen sie dies freiwillig tun.
Jakob Wilhelm und Matthias Hornsteiner (Ländliche Wähler) sprachen sich gegen den Antrag aus. Landwirte seien in Sachen Pflanzenschutz sehr gut ausgebildet, so Wilhelm. Er bat die Gemeinderäte darum, mit ihrer Ablehnung ein Zeichen zu setzen und den Landwirten ihr Vertrauen zu schenken. Hornsteiner verwies darauf, dass es bei manchen Flächen nicht ohne Pflanzenschutzmittel gehe.
Die Gemeinde selbst hat das glyphosathaltige Produkt „Round up“früher zur Bekämpfung von Unkraut auf dem Friedhof eingesetzt, wie Bürgermeister Lutzenberger unserer Zeitung sagte. Er habe sich bei seinem Amtsantritt 2008 bei der Fachberatung für Gartenkultur im Landratsamt Landsberg nach Alternativen erkundigt. Daraufhin wurde Round up vom Friedhof verbannt, stattdessen wird das Unkraut händisch, durch Heißluft oder Infrarot entfernt. „Infrarot wirkt gut, da die Wurzeln des Unkrauts verbrannt werden“, so Lutzenberger. Allerdings machten alle diese Maßnahmen deutlich mehr Arbeit als Chemie zu spritzen.
Im Besitz der Gemeinde Utting sind circa 30 Hektar Grünland inklusive der neu erworbenen, 20 Hektar großen landwirtschaftlichen Schmucker-Flächen. Für diese müssen erst noch Pachtverträge abgeschlossen werden. Die anderen Verträge laufen unbefristet, die Kündigungsfrist beträgt ungefähr eineinhalb Jahre.
Die Pächter werden nun von der Gemeinde angeschrieben, von dem Beschluss in Kenntnis gesetzt und um freiwilligen Verzicht gebeten. „Wird nicht zugestimmt, muss der Gemeinderat über die weitere Vorgehensweise entscheiden“, so Lutzenberger.