Die Krone geht an die Römer
Gaudiwurm Der Faschingsumzug in Untermühlhausen ist wie immer ein Spektakel. Von Drachenjägern, letzten Rittern und der untergetauchten Jamaika-Koalition
Untermühlhausen Aus dem einstigen Baby ist ein volljähriges Prachtexemplar geworden. Der Faschingsumzug Untermühlhausen hat heuer wieder Tausende Besucher in den Penzinger Ortsteil gelockt. Bei der 18. Auflage der Traditionsveranstaltung waren prächtige Gespanne aus fünf Landkreisen am Start. Die Krone holten sich in diesem Jahr die streitlustigen Römer aus Weil. Und auch die Scheuringer schafften es in der Gunst der Jury diesmal wieder aufs Podium.
Als das Spektakel losging, fragten einige Besucher scherzhaft: „Gehört der schöne blaue Wagen auch dazu?“Nein, das Technische Hilfswerk sicherte den Zug mit einem Vorausfahrzeug ab und unterstützte in diesem Jahr erstmals die Kollegen von Feuerwehr und Rettungsdienst. Das Thema Sicherheit stand in die- sem Jahr besonders im Fokus. Weite Teile der Zugstrecke waren mit Absperrbaken abgesichert. Trotzdem kamen die Kinder ausreichend an Süßigkeiten, denn die Teilnehmer hatten wieder eifrig Bonbons, Lutscher und andere Süßigkeiten am Start.
Auf dem Wagen der Krieger- und Reservistenkameradschaft Scheuring konnten die kleinen Eisbären und Eskimos über ihr Motto „Antarktis – Jetzt taut’s“froh sein. Denn sie hatten genauso wie die Faschingsfreunde Hiltonia (Motto „Eiszeit“) und die Landjugend Steinbach („Kuhglockenverbot“) richtig dicke Kostüme an. Und stellvertretender Landrat und Prittrichings Bürgermeister Peter Ditsch, der auch heuer wieder neben zahl- reichen Bürgermeistern in der Jury saß, war als Eisbär in bester Gesellschaft. Er durfte sich mit den Mitgliedern der Landjugend Burching freuen. Diese hatte Peter Maffays Tabaluga-Märchen und den Song „Ich wollte nie erwachsen sein“als Motto und holte sich am Ende den zweiten Platz. Alles andere als verfroren zeigten sich die Mitglieder der Scheuringer Burgselhütte. Die Drachenjäger hatten recht kurze Kostüme an und der Drachenkopf am Frontlader des Traktors spie sogar Feuer. Damit kam die Gruppe auf Rang drei und teilte sich den Platz mit der Scheuringer Jugendinitiative. Diese hatte das Motto „Die letzten Ritter“und feierte auch entsprechend, als ob die letzte Tafelrunde bald Geschichte wäre.
Nicht zu beneiden waren die Mitglieder der Landjugend Weil angesichts des kalten Februar-Samstags. Denn die als Römer verkleideten Burschen und jungen Damen hatten recht dünne Kostüme. Deshalb hielt sich die Streitmacht aus dem alten Rom mit einem Spektakel warm. Die vorausschreitenden Soldaten rückten in Schildkrötenformation voran und sicherten einen kleinen Streitwagen ab, bevor der eigentliche Faschingswagen kam. Mit diesem Motto holte sich die Landjugend den Sieg (Spanferkel und Freibier) und setzte sich gegen knapp 40 andere Gruppen durch.
Ansonsten waren noch viele andere tolle Themen am Start. Der FC Bayern Fanclub aus Hattenhofen war mit einem riesigen U-Boot „Auf der Suche nach der abgesoffenen Jamaika-Koalition“. Nach Jamaika ging es mit dem Burschenverein Oberschweinbach und in die 50erJahre mit den Rockabillys aus Walleshausen.
Sie alle lieferten wieder einen tollen Umzug. Danach wurde wie immer im beheizten Zelt bis spät in die Nacht hinein gefeiert.
Eisbären und Eskimos hatten ideale Kostüme