Landsberger Tagblatt

Die Herausford­erin

SPD II Simone Lange will Andrea Nahles den Parteivors­itz nicht kampflos überlassen

- VON PHILIPP KINNE

Augsburg Persönlich habe sie ja nichts gegen Andrea Nahles, sagt Simone Lange in einem Interview mit Zeit Online. Die Flensburge­r Oberbürger­meisterin stört etwas anderes: „Die da oben entscheide­n einfach – das gab es zuletzt zu oft, und das geht mir gegen den Strich.“Deshalb bewirbt sie sich nun selbst für den Vorsitz ihrer Partei. Wer ist die Frau aus dem hohen Norden?

Simone Lange – verheirate­t, zwei Kinder – führt seit Januar 2017 das Rathaus der 94 000 Einwohners­tadt Flensburg. 13 Jahre lang war sie Kriminalpo­lizistin, bevor sie in die Politik wechselte. Ihre Erfahrung als Kriminalbe­amte nutzte Lange als polizeipol­itische SPD-Sprecherin im Landtag. Die Stadt an der dänischen Grenze war da bereits seit vielen Jahren der Lebensmitt­elpunkt der in Thüringen geborenen Politikeri­n.

Und nun also SPD-Chefin? Sie könne „das Gefühl der Ohnmacht“vieler verstehen, schreibt die 41-Jährige in einem offenen Brief an den Vorstand ihrer Partei: „Ich möchte der Partei eine Wahl ermögliche­n.“Eine Einzelkand­idatur könne „kein Zeichen für einen Aufschwung oder einen Neuanfang“sein. Es entspreche nicht ihrem Verständni­s von innerparte­ilicher Demokratie, dass Nahles von der Parteispit­ze eingesetzt werden soll.

Dieser Brief stellt die aufstreben­de Politikeri­n schlagarti­g ins Rampenlich­t. Ob es ihr nur darum ging? Lange: „Nein, das mit meiner Kandidatur meine ich ernst und habe deshalb den Brief an den Parteivors­tand geschriebe­n.“

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Foto: dpa Flensburgs Oberbürger­meisterin Lange will an die Spitze der SPD.

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