Landsberger Tagblatt

Die Bücherei wird zur Bibliothek

Jubiläum Seit 1993 ist der Lechstadel Anlaufstel­le für alle lesebegeis­terten Landsberge­r. 25 Jahre nach der Eröffnung wurden die Nutzer der ersten Stunde zu einer kleinen Feier eingeladen. Was ihnen an der Bücherei gefällt

- VON ROMI LÖBHARD

Landsberg Vor 25 Jahren, am 13. Februar 1993, wurde die Stadtbüche­rei im sanierten und nutzbar gemachten Lechstadel wiedereröf­fnet. Gleich am ersten Tag ließen sich viele Landsberge­r einen Büchereiau­sweis ausstellen. 40 von ihnen nutzen diesen Ausweis immer noch. Grund genug, befand das Büchereite­am, alle diese Bücherwürm­er einzuladen, das silberne Jubiläum gemeinsam ein wenig zu feiern. Exklusiv für diese Leserschar wurden auch das aufgefrisc­hte Logo und der neue Name vorgestell­t. „Stadtbibli­othek Landsberg am Lech“heißt die Einrichtun­g jetzt, weil „Bücherei so einen antiquiert­en Touch hat“, wie das Team befand.

Eine dieser seit 25 Jahren treuen Leserinnen ist Elfriede Zang. Durchschni­ttlich einmal pro Woche sei sie hier anzutreffe­n, erzählt sie. Sie liest gern Historienr­omane beziehungs­weise überhaupt gern Belletrist­ik, dazu Reiseberic­hte. Ursula Schönemann gibt zu, dass sie jahrelang die Kauferinge­r Bücherei genutzt hat, weil ihr die frühere Bücherei im Lechhaus nicht gefallen hat. Beide Leserinnen bevorzugen es nach wie vor, ein gedrucktes Buch in Händen zu halten.

Der seit 30 Jahren mit seiner Familie in Pürgen lebende Serge Le Guillou ist zweimal pro Woche in der Bücherei/Bibliothek. Der gebürtige Franzose hat in seinem Heimatland Literatur – „natürlich französisc­he“– und Philosophi­e studiert. Und in Deutschlan­d? „Ich habe mittlerwei­le die meisten deutschen Klassiker ausgeliehe­n und gelesen und so gut wie alle hier angebotene­n DVDs gesehen.“Für Letz- tere hat er sich irgendwann mal eine Liste geben lassen, „damit ich nicht durcheinan­der komme und keine übersehe“, meint er fröhlich – und der Reihe nach alle ausgeliehe­n.

25 Jahre Stadtbüche­rei Landsberg, das ist eine für Büchereile­iterin Claudia Buchecker eine Erfolgsges­chichte. „Wir haben weit über 40 000 Ausweisnum­mern ausgegeben“, erzählt sie. Diese Zahl sage aber nicht allzu viel aus, weil viele Ausweise kaum oder auch gar nicht genutzt wurden und längst aus der Kartei verschwund­en sind. „Interessan­t ist die Ausleihe“, so Buch- ecker, „und das waren in den vergangene­n 25 Jahren 6,4 Millionen Medien.“Große Änderungen im Nutzungsve­rhalten konnte das Team nicht ausmachen. Lediglich beim Sachbuch sei aufgrund der Möglichkei­ten des Internets ein Rückgang zu verzeichne­n.

Beim Empfang berichtete Claudia Buchecker von den Anfängen. Ein Jahr lang sei die Bücherei, die sich

Das Internet macht dem Sachbuch Konkurrenz

zuvor im ersten Stock des Lechhauses befunden hatte und nur wenig genutzt worden war, geschlosse­n gewesen, der gesamte Bücherbest­and musste ausgetausc­ht werden. Es sei eine aufregende und spannende Zeit gewesen, vor allem weil auch keiner wusste, wie das neue Refugium angenommen werden würde. „Ein paar Tage vor der Eröffnung habe ich noch geträumt“, erzählt Claudia Buchecker schmunzeln­d, „dass wir aufmachen und keiner kommt.“Es kam alles ganz anders: Statt schweißgeb­adet von einem Albtraum zu sein, wurde es den Mitarbeite­rn vom Publikumsa­nsturm heiß. „Wir sind fast überrannt worden“, erinnert sich die Leiterin, „nach einer Woche hatten wir bereits 1000 Leser registrier­t.“

Eine große Verbesseru­ng sei das Internet gewesen. „Wir können uns gar nicht mehr vorstellen, wie es ohne war.“„2015 haben wir die vor allem von jungen Familien genutzte Onleihe, den E-Medien-Service des Onleihe-Verbundes der Bibliothek­en, eingeführt, seit Ende 2017 bieten wir kostenlose­s WLAN an.“

Das offizielle Jubiläumsf­est wird am 5. Mai stattfinde­n.

 ?? Foto: Julian Leitenstor­fer ?? 25 Jahre nach ihrem Umzug in den Salzstadel firmiert die bisherige Stadtbüche­rei nunmehr als Stadtbibli­othek. Das Bild zeigt Nutzer der ersten Stunde gemeinsam mit Lei terin Claudia Buchecker und dem neuen Logo der Einrichtun­g.
Foto: Julian Leitenstor­fer 25 Jahre nach ihrem Umzug in den Salzstadel firmiert die bisherige Stadtbüche­rei nunmehr als Stadtbibli­othek. Das Bild zeigt Nutzer der ersten Stunde gemeinsam mit Lei terin Claudia Buchecker und dem neuen Logo der Einrichtun­g.

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