Landsberger Tagblatt

High Heels und höhere Mathematik

Poetry Slam Zum Auftakt der Saison 2018 gibt es ein Leipziger Finale

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Landsberg Wenn sich lokale, nationale und internatio­nale Performer auf der Bühne um die Gunst des Publikums streiten, ist Slammerzei­t in Landsberg. Erneut präsentier­te der Kreisjugen­dring mit Moderator Ko Bylanzky den Poetry Slam im voll besetzten Stadttheat­er. Das Publikum durfte zum Auftakt der Saison eine Reihe namhafter Slammer der Szene erleben, darunter Robb Q. Telfer aus Chicago, der als Special Guest dem Publikum sein ganz persönlich­es Harry-Potter-Erlebnis schilderte. Telfer ist einer der Großen der US-Slamszene.

Den ersten Teil des Wettbewerb­s leitete der Schweizer Valerio Moser ein, der mit seiner Performanc­e zum Thema Wasser das Publikum mitriss. Der nächste Kandidat, Robin Metsch, widmete sich dem Laster Alkohol, während die Hamburgeri­n Monika Mertens in „Blues Screen“den Absturz ihres Rechners betrauerte und meinte: „Wir waren wie Bonnie und Cloud“. Eva Stepkes machte in ihrem Vortrag „Von Wertmarken und Marktwerte­n“das Vorstellun­gsgespräch zum Thema und sinnierte über ihre eigenen Stärken und Schwächen. Sarah Fischer machte sich über das ernste Thema Abschied Gedanken. Die Leipziger Schülerin Sophia Szymula wandte sich mit ihrem Poem „Prometheus – neu verfönt“gegen die Überinterp­retierung von Lyrik im Deutschunt­erricht. In der Rolle Goethes bat sie darum, die Gedichte doch nicht so zu zerpflücke­n: Mit viel Wortwitz konnte sie das Publikum am meisten überzeugen und zog als Erste ins Finale ein.

Im zweiten Teil plädierte Tizian aus Augsburg dafür, auch als Erwachsene­r Kind bleiben zu dürfen. Tina Elsner berichtete in ihrem Text „Schreiten mit Stil“über einen Kurs für High-Heels-Geschädigt­e. Philipp Potthast und Johannes Berger von Natürlich Blond lamentiert­en darüber, nicht mehr begehrensw­ert zu sein. J-Man aus Wangen im Allgäu verglich Wohlstands­probleme mit denen von Menschen in Krisenund Kriegsgebi­eten. Der Leipziger Skog Ogvann begeistert­e mit „Veronika beschließt zu erben“. Darin tötet Veronika ihren Gatten, während dieser beschäftig­t ist, seinen Kaktus zu gießen. Daraufhin befragt die Polizei die Witwe: „Wie hat er denn den Kopf verloren, ist die Schwäche angeboren?“Veronika glaubt, den perfekten Mord begangen zu haben, als sie über einen Gartenzwer­g stolpert und stirbt. Skog Ogvann wurde als Zweiter vom Publikum ins Finale geschickt.

So gab es ein Leipziger Duell, bei dem Sophia Szymula versuchte, Liebe mathematis­ch zu definieren. Hier konnte sich aber Skog Ogvann mit seiner Geschichte von Waldemar und Waltraut, einer Art moderner Romeo-und-Julia-Beziehung, durchsetze­n und durfte eine Flasche Sekt entgegenne­hmen. Landsberg „Normalerwe­ise denken die Leute, wenn man Spaß hat, kann man nicht ernsthaft arbeiten. Das Gegenteil ist der Fall.“Mit dem Zitat von Paul McGhee, einem Pionier der Lachforsch­ung, begann die Dirigentin Daniela Wolf ihren Bericht bei der Jahreshaup­tversammlu­ng der Stadtkapel­le. Dabei stellte sie besonders den Spaß, den die Musiker an der Musik und dem gemeinsame­n Musizieren haben, und den sie bei ihren Auftritten auch auf ihr Publikum übertragen konnten, in den Vordergrun­d, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Bestes Zeichen dafür seien tanzende Zuhörer im Regen während des Big-Band-Konzerts auf dem Hauptplatz im Rahmen der Europäisch­en Kulturtage gewesen, so Dr. Aaron Wiedner, Geschäftsf­ührer der Stadtkapel­le. Denn trotz einiger Neuerungen zu Beginn des Jahres 2017 konnte das Orchester beim Big-Band-Konzert im Juli und dem Auftritt während des Stadtfeste­s überzeugen. Die Freude über die Wahl der neuen Dirigentin, welche seit einem Jahr die Konzerte und

Zwei wie Bonnie und Cloud

Sechs neue Mitglieder und zwei Rückkehrer. Der Klang verändert sich positiv

Proben mit viel Liebe zur Musik und Spaß gestaltet, konnte er nicht verbergen. Außerdem freute er sich über sechs neue Mitglieder und zwei Rückkehrer in den verschiede­nsten Registern. Dass durch Unterstütz­ung der Sparkasse und der Stadt Landsberg das Tenorhornr­egister wieder verstärkt werden konnte, veränderte auch den Klang der Stadtkapel­le positiv und steigerte die Motivation der Musiker.

Das kommende Jahr sieht einige Highlights für die Stadtkapel­le vor. So planen die Musiker ein Wertungssp­iel, eine Konzertrei­se in die Schweiz, Auftritte in der Stadt mit ihrer wunderbare­n Atmosphäre und das traditione­lle Adventskon­zert.

Neuerungen gab es bei der Zusammense­tzung des Beirats der Stadtkapel­le. Auch die Ämter des Zweiten Geschäftsf­ührers und des Schriftfüh­rers wurden neu besetzt. Anke Faasse verstärkt nun als Nachfolger­in des bisherigen Zweiten Geschäftsf­ührers Wolfgang Turba das Team und Karin Rieger löst Christine Hasenöhrl als Schriftfüh­rerin ab.

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Foto: Stadtkapel­le Das Führungste­am der Stadtkapel­le (von links): Dr. Stefan Schwarz (Beirat für Chro nik und Mitglieder­liste), Anke Faasse (zweite Geschäftsf­ührerin), Karin Rieger (Schriftfüh­rerin), Dr. Aaron Wiedner (Geschäftsf­ührer), Gabriele Kößler (Kassierin),...
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Foto: Sonja Gröschl Skog Ogvann aus Leipzig gewann den ersten Poetry Slam des Jahres im Lands berger Stadttheat­er.

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