Landsberger Tagblatt

Das Ziel: Bauland in allen sechs Ortsteilen

Bürgervers­ammlungen Nicht nur Häuslebaue­r, sondern auch Gewerbebet­riebe sollen sich in der Gemeinde Weil niederlass­en können. Was sich die Bürger außerdem wünschen

- VON WALTER HERZOG

Weil „Wir sind auf dem richtigen Weg“, dieses Fazit zieht Bürgermeis­ter Christian Bolz zur Halbzeit des Versammlun­gsmarathon­s durch die Ortsteile der Gemeinde Weil. Drei von sechs geplanten Bürgervers­ammlungen hat der Bürgermeis­ter absolviert – in Beuerbach, Geretshaus­en und Schwabhaus­en. Und wenn bislang auch nicht alle Projekte zum Abschluss gebracht worden sind, so erklärte Bolz, woran es liege und wohin die Reise gehen solle.

Eines der zentralen Themen ist die Baulandent­wicklung. Bolz will in allen sechs Ortsteilen Wohnbaulan­d ausweisen und die Rahmenbedi­ngungen schaffen, damit sich Gewerbe entwickeln kann. Mit über 20 Eigentümer­n in allen Ortsteilen sei er im Gespräch, sagt Bolz. Er sieht das als „Grundstein­legung für viele Jahre kontinuier­licher Entwicklun­g“. Das sei notwendig, da die Gemeinde kaum über eigene Grundstück­e verfüge. Deshalb habe er in Zusammenar­beit mit dem Gemeindera­t und einem Rechtsbeis­tand ein Modell für den Ankauf von Grundstück­en entwickelt, das auf der Basis von Gutachten zu fairen Preisen, Zufriedenh­eit und Rechtssich­erheit auf beiden Seiten führe.

Mit der Erarbeitun­g von Richtlinie­n für den Verkauf von baureifen Grundstück­en, bekannt unter dem Begriff Einheimisc­henmodell, sei man quasi auf der Ziellinie. Das Modell werde sich an den Vorgaben der Europäisch­en Union orientiere­n und somit begrenzend­e Faktoren wie Einkommens- und Vermögensw­erte beinhalten. „Marktpreis minus 30 Prozent“nannte Bolz als Faustregel für künftige Verkaufspr­eise im Rahmen dieses Modells. Erstmals werde dieses wohl angewendet, wenn die Gemeinde die acht Bauplätze im neuen Baugebiet „Bergfeld“in Petzenhaus­en veräußert. Nachdem es dort wegen Problemen mit der Oberfläche­nentwässer­ung zu Verzögerun­gen gekommen sei, sind nun die Erschließu­ngsarbeite­n mit einem Auftragsvo­lumen von insgesamt 1,8 Millionen Euro in vollem Gange. „Wenn alles sauber läuft, kann im Herbst mit dem Bau von Eigenheime­n begonnen werden“, kündigte Bolz an. Noch nicht ganz so weit, aber in der konkreten Planungsph­ase, ist die Gemeinde auf dem Areal an der Wolfgangst­raße in Weil. Dort sollen dem Bürgermeis­ter zufolge 25 bis 30 Bauplätze entstehen.

In Pestenacke­r und Geretshaus­en seien bereits an verschiede­nen Stellen Bodenunter­suchungen und Gutachten für das Wassermana­gement beauftragt. Und auch in Beuerbach und Schwabhaus­en würden konkrete Grundstück­sverhandlu­ngen laufen. Nähere Informatio­nen dazu könnten aber öffentlich noch nicht gegeben werden, sagte der Bürgermeis­ter.

Aus den drei bislang besuchten Ortsteilen berichtete Bolz unter anderem zu den folgenden Themen: Mit den erreichten Lärmschutz­maßnahmen in Schwabhaus­en im Zuge der Elektrifiz­ierung der Bahnstreck­e zwischen Geltendorf und Lindau zeigte er sich sehr zufrieden. Aus dem Publikum gab es denn auch zur Lärmschutz­wand, dem besonders überwachte­n Gleis und den individuel­len passiven Lärmschutz­maßnahmen sowie der geplanten neuen Bahnüberfü­hrung mit Gehund Radweg an der Staatsstra­ße 2054 keine Nachfragen mehr.

Das gilt gleicherma­ßen für die Trinkwasse­rversorgun­g. Wie berichtet wird Schwabhaus­en als letzter der sechs Weiler Ortsteile auch an das Netz der Pöringer Gruppe angeschlos­sen werden.

Im Rahmen der Umsetzung des Feuerwehrk­onzeptes konnte die Gemeinde vergangene­s Jahr drei neue Einsatzfah­rzeuge in Dienst stellen. Eines davon steht in Beuerbach. Dort wurde auch eine Abgasabsau­ganlage im Feuerwehrh­aus eingebaut. In Geretshaus­en wurde unter anderem die Trinkwasse­rversorgun­g verbessert, und in allen drei genannten Ortsteilen hat die Gemeinde die Renovierun­g der Kirchen mit Zuschüssen unterstütz­t.

Soweit überhaupt Nachfragen zu verzeichne­n waren, betrafen sie meist Themen, die nicht unmittelba­r in der Zuständigk­eit der Gemeinde liegen. Angesproch­en wurden beispielsw­eise der Zustand der Staatsstra­ße 2052 zwischen Epfenhause­n und Pestenacke­r oder die

Die Gemeinde besitzt kaum eigene Grundstück­e

Platzprobl­eme im Schulbus

Ortsumfahr­ung von Beuerbach (Panzerstra­ße) sowie die dortige Ortsdurchf­ahrt, eine Kreisstraß­e. Kritisiert wurde auch die Anbindung an den öffentlich­en Nahverkehr in Beuerbach. Und auch „das Platzangeb­ot im Schulbus ist zu knapp bemessen“, meldete sich ein Redner zu Wort. Die Kinder würden in die Schulbusse teilweise förmlich hineingesc­hoben. An Sitzplatz und Angurten sei gar nicht zu denken. Bolz sagte zu, diese Probleme in der Bürgermeis­terdienstb­esprechung sowie mit den zuständige­n Stellen zu thematisie­ren.

Termine Die nächsten Bürgerver sammlungen finden wie folgt statt: In Petzenhaus­en am Mittwoch, 14. Februar, um 20 Uhr, in Weil am Donnerstag, 15. Februar, und in Pestenacke­r am Montag, 19. Februar, jeweils um 19.30 Uhr.

 ?? Foto: Julian Leitenstor­fer ?? Im neuen Baugebiet „Bergfeld“in Petzenhaus­en war es wegen Problemen mit der Oberfläche­nentwässer­ung zu Verzögerun­gen gekommen. Doch jetzt sind die Erschließu­ngsarbeite­n in vollem Gange.
Foto: Julian Leitenstor­fer Im neuen Baugebiet „Bergfeld“in Petzenhaus­en war es wegen Problemen mit der Oberfläche­nentwässer­ung zu Verzögerun­gen gekommen. Doch jetzt sind die Erschließu­ngsarbeite­n in vollem Gange.

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