Das Ziel: Bauland in allen sechs Ortsteilen
Bürgerversammlungen Nicht nur Häuslebauer, sondern auch Gewerbebetriebe sollen sich in der Gemeinde Weil niederlassen können. Was sich die Bürger außerdem wünschen
Weil „Wir sind auf dem richtigen Weg“, dieses Fazit zieht Bürgermeister Christian Bolz zur Halbzeit des Versammlungsmarathons durch die Ortsteile der Gemeinde Weil. Drei von sechs geplanten Bürgerversammlungen hat der Bürgermeister absolviert – in Beuerbach, Geretshausen und Schwabhausen. Und wenn bislang auch nicht alle Projekte zum Abschluss gebracht worden sind, so erklärte Bolz, woran es liege und wohin die Reise gehen solle.
Eines der zentralen Themen ist die Baulandentwicklung. Bolz will in allen sechs Ortsteilen Wohnbauland ausweisen und die Rahmenbedingungen schaffen, damit sich Gewerbe entwickeln kann. Mit über 20 Eigentümern in allen Ortsteilen sei er im Gespräch, sagt Bolz. Er sieht das als „Grundsteinlegung für viele Jahre kontinuierlicher Entwicklung“. Das sei notwendig, da die Gemeinde kaum über eigene Grundstücke verfüge. Deshalb habe er in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und einem Rechtsbeistand ein Modell für den Ankauf von Grundstücken entwickelt, das auf der Basis von Gutachten zu fairen Preisen, Zufriedenheit und Rechtssicherheit auf beiden Seiten führe.
Mit der Erarbeitung von Richtlinien für den Verkauf von baureifen Grundstücken, bekannt unter dem Begriff Einheimischenmodell, sei man quasi auf der Ziellinie. Das Modell werde sich an den Vorgaben der Europäischen Union orientieren und somit begrenzende Faktoren wie Einkommens- und Vermögenswerte beinhalten. „Marktpreis minus 30 Prozent“nannte Bolz als Faustregel für künftige Verkaufspreise im Rahmen dieses Modells. Erstmals werde dieses wohl angewendet, wenn die Gemeinde die acht Bauplätze im neuen Baugebiet „Bergfeld“in Petzenhausen veräußert. Nachdem es dort wegen Problemen mit der Oberflächenentwässerung zu Verzögerungen gekommen sei, sind nun die Erschließungsarbeiten mit einem Auftragsvolumen von insgesamt 1,8 Millionen Euro in vollem Gange. „Wenn alles sauber läuft, kann im Herbst mit dem Bau von Eigenheimen begonnen werden“, kündigte Bolz an. Noch nicht ganz so weit, aber in der konkreten Planungsphase, ist die Gemeinde auf dem Areal an der Wolfgangstraße in Weil. Dort sollen dem Bürgermeister zufolge 25 bis 30 Bauplätze entstehen.
In Pestenacker und Geretshausen seien bereits an verschiedenen Stellen Bodenuntersuchungen und Gutachten für das Wassermanagement beauftragt. Und auch in Beuerbach und Schwabhausen würden konkrete Grundstücksverhandlungen laufen. Nähere Informationen dazu könnten aber öffentlich noch nicht gegeben werden, sagte der Bürgermeister.
Aus den drei bislang besuchten Ortsteilen berichtete Bolz unter anderem zu den folgenden Themen: Mit den erreichten Lärmschutzmaßnahmen in Schwabhausen im Zuge der Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Geltendorf und Lindau zeigte er sich sehr zufrieden. Aus dem Publikum gab es denn auch zur Lärmschutzwand, dem besonders überwachten Gleis und den individuellen passiven Lärmschutzmaßnahmen sowie der geplanten neuen Bahnüberführung mit Gehund Radweg an der Staatsstraße 2054 keine Nachfragen mehr.
Das gilt gleichermaßen für die Trinkwasserversorgung. Wie berichtet wird Schwabhausen als letzter der sechs Weiler Ortsteile auch an das Netz der Pöringer Gruppe angeschlossen werden.
Im Rahmen der Umsetzung des Feuerwehrkonzeptes konnte die Gemeinde vergangenes Jahr drei neue Einsatzfahrzeuge in Dienst stellen. Eines davon steht in Beuerbach. Dort wurde auch eine Abgasabsauganlage im Feuerwehrhaus eingebaut. In Geretshausen wurde unter anderem die Trinkwasserversorgung verbessert, und in allen drei genannten Ortsteilen hat die Gemeinde die Renovierung der Kirchen mit Zuschüssen unterstützt.
Soweit überhaupt Nachfragen zu verzeichnen waren, betrafen sie meist Themen, die nicht unmittelbar in der Zuständigkeit der Gemeinde liegen. Angesprochen wurden beispielsweise der Zustand der Staatsstraße 2052 zwischen Epfenhausen und Pestenacker oder die
Die Gemeinde besitzt kaum eigene Grundstücke
Platzprobleme im Schulbus
Ortsumfahrung von Beuerbach (Panzerstraße) sowie die dortige Ortsdurchfahrt, eine Kreisstraße. Kritisiert wurde auch die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr in Beuerbach. Und auch „das Platzangebot im Schulbus ist zu knapp bemessen“, meldete sich ein Redner zu Wort. Die Kinder würden in die Schulbusse teilweise förmlich hineingeschoben. An Sitzplatz und Angurten sei gar nicht zu denken. Bolz sagte zu, diese Probleme in der Bürgermeisterdienstbesprechung sowie mit den zuständigen Stellen zu thematisieren.
Termine Die nächsten Bürgerver sammlungen finden wie folgt statt: In Petzenhausen am Mittwoch, 14. Februar, um 20 Uhr, in Weil am Donnerstag, 15. Februar, und in Pestenacker am Montag, 19. Februar, jeweils um 19.30 Uhr.