Tanzen vor dem Totenschädel
Rosenmontagsball Der Musikverein Dießen hat diesmal ins Spukschloss geladen. Mörder, Hexen und Henker erscheinen bei der „Nacht des Grauens“
Dießen Tiefblau leuchtet es übers Land und grüßt Neuankömmlinge schon von Weitem, das Dießener Spukschloss: Eisiger Wind bläst um das Gemäuer, in dessen Innerem normalerweise der Leibesertüchtigung nachgegangen wird. Viele Helfer aus den Reihen des Musikvereins Dießen haben ganze Arbeit geleistet und in der Mehrzweckhalle das Motto des Rosenmontagsballs „Die Nacht des Grauens“in Szene gesetzt. Ein riesiger Totenschädel leuchtet von einer der hohen Wände, über eine Leinwand neben der Tanzfläche flimmert ein alter Horrorfilm. In dunklen Ecken lungern zwielichtige Gestalten, an einer der Bars begrüßen Skelette die Gäste. An den weiß gedeckten Tischen machen es sich viele schwarz gekleidete Figuren gemütlich. Was aus der Ferne wie ein üppiger SchwarzWeiß-Ball wirkt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Horrorszenario. Hexen, Frankensteins, Henker, Mörder – alles, was einem Angst einjagen kann, ist vertreten.
Die Farbe Rot? Natürlich gehört auch die in ein Spukschloss. Beispielsweise als Nikolaus, wie zwei Scherzkekse meinen. „Oder hast du nie Angst vorm Nikolaus gehabt“, fragen die beiden Vorweihnachtsboten fröhlich. Gefahr droht auch bei den weißen Maschkera: Das sind Krankenschwestern in blutverspritzten Kitteln und Irrenärzte aus dem Versuchslabor. Und was macht eigentlich eine Horde Kängurus auf dem Ball? Fasching feiern natürlich, „sieht man doch an unserem geschminkten Kopf“.
Eine Gruppe hat sich zu „Alice im Wunderland“zusammengetan und stellt die Geschichte mit fantastischen Kostümen nach. Zwei Mädels stellen fest, dass sie sich völlig falsch verkleidet haben. „Wir sind eben in geheimer Mission unterwegs“, meinen sie listig. „Ich hab’ nur das eine Kostüm“, erklärt der Air Force Mann – nunja, die können ja auch für Grauen sorgen. Essen und Getränke sind teilweise thematisch angepasst. Da gab es „frisch gezapftes Blut“, eine rote Glibberekelmasse, oder wörtlich gemeintes „Fingerfood“. Wer sich ein „Geistermenü“leistet, hat Aussicht auf einen der Gewinne, die stets ausgelobt werden. Das Wichtigste des Abends ist natürlich die Musik. „The White Eagles Pushies“heizen den Tanzwütigen in gewohnter Weise ein. Die Ballgäste lassen sich von der Ballbesetzung der Waidigel nicht lang bitten, die Tanzfläche ist stets gut gefüllt. Bei Party- und Tanzmusik wird geschwoft und sich ausgetobt – Leibesertüchtigung mal nicht in Sportlerkleidung ...