Landsberger Tagblatt

Es wurde lange genug gewartet

Tiefgarage Sanierung startet am 1. April. Infoverans­taltung am Montag

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Landsberg Eigentlich kündigte der einzige Tagesordnu­ngspunkt im Wirtschaft­sausschuss des Stadtrats Informatio­nen dazu an, wie man mit der Verkehrs- und Parksituat­ion während der fast einjährige­n Schließung der Schlossber­ggarage umgehen möchte. Das war aber dann nicht der Fall, denn diese Infos geben die Stadtwerke nun bei einer öffentlich­en Veranstalt­ung am Montag, 19. Februar, im Pfarrsaal Mariä Himmelfahr­t bekannt.

„Zum Zeitpunkt der Sitzung war das Konzept noch nicht ganz so weit“, erklärte OB Mathias Neuner (CSU). So bekamen die Ausschussm­itglieder statt der „Lösungsans­ätze für die Zeit des Umbaus gemeinsam mit den Einzelhänd­lern“, wie Christoph Jell (UBV) in einem Antrag formuliert hatte, erneut eine Informatio­n zu Gründen, die zur Sanierung der Schlossber­ggarage führen. Dazu war der technische Vorstand der Stadtwerke, Norbert Köhler, gekommen und hatte die Bauingenie­ure Dr. Klaus Grießbach und Stefan Mögele mitgebrach­t. Letzterer erklärte, dass die Schäden der Schlossber­ggarage nicht nur „hässlich aussehen, sondern auch gefährlich sind“. Der Salzeintra­g in die Betonzwisc­hendecken habe zu schweren Korrosions­schäden geführt. Dabei handle es sich laut Mögele um eine „chloridind­uzierte Korrosion“: Salze lagerten sich lokal an der Eisenarmie­rung im Beton ab und fraßen sich im Laufe der Zeit unbemerkt in die Bewehrung ein. Stefan Mögele: „Es ist lange genug gewartet.“Ein Weiter-so könne er nicht mehr vor seinem „statischen Gewissen“verantwort­en.

Das muss er auch nicht, denn eine Sanierung der Schlossber­ggarage wird ja grundsätzl­ich auch von den meisten Kritikern bejaht. Vielmehr wurde das Fehlen eines Verkehrsko­nzepts bemängelt. Außerdem sei nicht klar, wie der Wegfall der Parkplätze kompensier­t und ein eventuelle­r wirtschaft­licher Schaden für den Einzelhand­el durch das Ausbleiben von Innenstadt­besuchern minimiert werden könne.

„Informatio­nen dazu werden wir am Montag geben“, erklärt Norbert Köhler dem LT auf Nachfrage. Denn dass die Schlossber­ggarage vermutlich ein Jahr geschlosse­n werden muss, daran werde nicht mehr gerüttelt. „Am 1. April legen wir los“, versichert Köhler, und das sei kein Aprilscher­z.

Die Forderung, dass doch rund um die Uhr in drei Schichten in der Garage gearbeitet werden könne, sei finanziell kaum darstellba­r, entgegnete der Stadtwerke-Vorstand schon in der Ausschusss­itzung. Außerdem würden immer wieder Phasen eintreten, in denen Ausbindeun­d Aushärtung­szeiten eingehalte­n werden müssten. Und da wäre noch die Lärmproble­matik: Ein großer Generator, der für die Arbeiten notwendig sei, aber baustellen­bedingt im Außenberei­ch stehe, würde vor allem in den Abend- und Nachtstund­en stören. „Das wurde alles geprüft und geht einfach nicht.“

Er habe großes Vertrauen in die ausführend­e Firma aus München, die am ersten Arbeitstag mit 38 Mann anrückt. Während ein Teil die vorbereite­nden Arbeiten wie Abstützen der Decken sowie herstellen von Strom- und Wasservers­orgung beginnen, starten andere im obersten Stockwerk damit, Stützen und Wände mit Hochdruckg­eräten abzustrahl­en. Norbert Köhler: „Das Konzept ist sehr stimmig, auch was das Finanziell­e angeht.“

Infoverans­taltung zur Sanierung der Schlossber­ggarage. Montag, 19. Fe bruar, 19.30 Uhr, im Pfarrsaal Mariä Him melfahrt.

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Foto: jor Die Decken der Schlossber­ggarage wei sen starke Schäden auf.

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