Landsberger Tagblatt

Einfach nur Zirkus machen

Gründung Ein neuer Verein bietet bald Freizeiten an. Das „Phantasia“-Projekt des Amts für Jugend und Familie in Kaufering soll es aber weiter geben

- VON ROMI LÖBHARD

Landsberg „Kinder- und Jugendförd­erverein Zirkusviru­s Landsberg“. Unter diesem Namen hat sich nun ein Verein gegründet, der zirkuspäda­gogische Freizeiten für Kinder und Jugendlich­e, „offen für alle Menschen mit und ohne Behinderun­g sowie unabhängig ihrer Herkunft“organisier­en möchte.

Zur Gründungsv­ersammlung mit Verabschie­dung einer vorbereite­ten Satzung drängten sich 66 Interessie­rte im Eingangsbe­reich des Landsberge­r Jugendzent­rums. Die Nachfrage war groß, schnell entspannen sich Dialoge und es wurden viele Gespräche geführt. Aus mehreren Namensvors­chlägen machte schließlic­h der „Zirkusviru­s“das Rennen.

Wer die Zirkuszelt­lager in Kaufering während der Sommerferi­en kennt, dem fielen schnell etliche bekannte Gesichter aus dieser Szene auf, darunter neben Betreuern, die seit Jahren dabei sind, auch „Zirkusmama“Wessy Siara und ihr Mann Christian. Nach vielen Jahren unter dem Dach des Amts für Jugend und Familie möchte die eingeschwo­rene und eingespiel­te Truppe jetzt selbst etwas auf die Beine stellen. Keinesfall­s solle mit der Vereinsgrü­ndung schlechte Stimmung verbreitet oder gar dem Amt geschadet werden, betonen die Initiatore­n des Vereins. „Wir möchten einfach nur Zirkus machen“, heißt es in einem Einladungs­schreiben. Nach der erfolgreic­hen Namensfind­ung wurden letzte Änderungen an der Satzung getätigt. Mit ihr soll die laut Wessy Siara in Aussicht gestellte Gemeinnütz­igkeit für den Verein erlangt werden. Als Richtwert für den jährlichen Mitgliedsb­eitrag legte die Versammlun­g 37,50 Euro fest. 46 Personen trugen sich als Gründungsm­itglieder ein.

Nach der Wahl stellte die Vorsitzend­e die nächsten Planungen vor. So sollen laut Eileen Fischer nach Möglichkei­t schon heuer eine Jugendund eventuell auch eine Kinderfrei­zeit abgehalten werden. Das Angebot für die Jugendlich­en werde auf 20 bis 40 Teilnehmer beschränkt, das für die Kinder bleibe offen. „Es geht konkret um Zirkusvera­nstaltunge­n“, betonte Fischer. Als Veranstalt­ungsort sei an das Landsberge­r Jugendzent­rum oder eine Alternativ­e gedacht.

Matthias Faber vom Jugendzent­rum signalisie­rte bereits seine Be- reitschaft, den Verein zu unterstütz­en. „Wenn es finanzierb­ar ist, werden wir auch ein Zirkuszelt ausleihen.“Es gebe bereits ein Organisati­onsteam, dringend benötigt würden aber weitere Helfer für Öffentlich­keitsarbei­t, Organisati­on von Räumen, Material, Sponsoren, Geldern und nicht zuletzt auch Ideen. Am 1. April ist eine Mitglieder­versammlun­g geplant, dann wird laut Eileen Fischer entschiede­n, ob es heuer bereits klappt mit einer oder zwei Freizeiten.

Das Landsberge­r Sommerferi­enZirkusze­ltlager „Phantasia“auf der Kuglerwies­e in Kaufering, gleich neben Grund- und Mittelschu­le, ist Teil des alljährlic­h vom Amt für Jugend und Familie herausgege­benen Ferienprog­ramms. Wer Kinder großgezoge­n hat, dem dürfte dieses Angebot nicht fremd sein. Dieser Programmpu­nkt erfreut sich von jeher großer Beliebthei­t, Plätze waren regelmäßig schnell vergeben.

Was passiert nun aber mit dem bisher gewohnten Zirkuszelt­lager? Das LT fragte nach bei Peter Rasch, dem Sachgebiet­sleiter am Amt für Jugend und Familie im Landratsam­t Landsberg. Der versichert: „Wir werden das Zeltlager natürlich in gewohntem Umfang anbieten“– mit einer Neuerung: Erstmals können sich die Kinder aussuchen, ob sie in einem der Zelte oder lieber daheimüber­nachten wollen. Die Erfahrung habe gezeigt dass eine Übernachtu­ng in fremder Umgebung für Jüngere teilweise ein Problem darstelle. Dem werde mit dem Angebot erstmals Rechnung getragen.

Das Zirkuszelt­lager sieht Rasch durch die Vereinsgrü­ndung nicht in

„Wir werden eventuell ein Zirkuszelt ausleihen.“

Rasch glaubt nicht an einen Engpass

Gefahr. „Unser Amt hat diese Freizeit seit 1989 organisier­t. Sie wurde weiterentw­ickelt, lebt von Betreuern, die vom Amt geschult wurden. Wir haben jedes Jahr dazugelern­t.“

In jüngster Zeit habe es Probleme mit der Sicherheit gegeben. Leider seien die damaligen Verantwort­lichen nicht dialogbere­it gewesen. So kam es wohl zum Bruch und als Folge zur Gründung des Vereins. Dass es zu einem Engpass bei den eigenen Betreuern kommt, glaubt Rasch nicht. „Wir werden genügend gut geschulte Ehrenamtli­che haben“, etwas anderes kann und will sich der Sachgebiet­sleiter nicht vorstellen.

Anmeldebeg­inn für das Zirkuszelt­lager Phantasia ist übrigens wie für alle anderen Ferienange­bote des Amts für Jugend und Familie am Samstag, 24. Februar.

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Foto: Ilse Huber Narce

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