Landsberger Tagblatt

Der Feldsperli­ng ist wieder die Nummer eins

Wintervöge­l Die Ergebnisse im Landkreis: Die Sperlinge bleiben vorne, die Meisen holen auf

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Landsberg Auch die Vogelfreun­de im Landkreis Landsberg haben heuer wieder ihren Beitrag für die Stunde der Wintervöge­l geleistet. Die Zählaktion in den Hausgärten fand Anfang Januar statt. Mit 350 Teilnehmer­n waren so viele Personen am Start wie vor einem Jahr und sie zählten auch ziemlich genauso viele Vögel wie im Jahr zuvor: Es wurde eine leichte Zunahme von 12 260 auf 12 618 festgestel­lt, die durchschni­ttliche Zahl von gefiederte­n Besuchern pro Garten stieg damit von 35 auf 36, so die jetzt vom Landesbund für Vogelschut­z (LBV) veröffentl­ichte Auswertung. Allerdings: Der Rückgang, der zwischen 2016 und 2017 eingetrete­n war, ließ sich damit noch lange nicht ausgleiche­n.

Damals waren durchschni­ttlich 42 Vögel gezählt worden. Die Top 10 der Wintervöge­l setzt sich fast wie 2017 zusammen. Es gab nur einen Neuzugang: Der Kleiber kam auf Platz zehn, dafür rutschte das Rotkehlche­n von Platz zehn auf 16 ab.

Der häufigste in den Gärten beobachtet­e Vogel war erneut der Feldsperli­ng, der 2173-mal gesichtet wurde, die Kohlmeise (1693) rückte von vier auf Rang zwei vor, der Haussperli­ng (1619) fiel von zwei auf drei, die Blaumeise (1057) verbessert­e sich von sechs auf vier, die Amsel (936) fiel vom dritten auf den fünften Platz zurück. Häufig fanden sich in den Gärten Buchfink, Grünfink, Elster, Dompfaff und der Kleiber, berichtet der LBV.

Trotz Rekordbete­iligung werde bei der „Stunde der Wintervöge­l“deutlich, dass im Freistaat insgesamt immer weniger Vögel beobachtet werden. Zwar zählten bayernweit erstmalig über 32 000 Teilnehmer insgesamt über 760 000 Vögel, sie sahen im Durchschni­tt aber nur noch 34 gefiederte Gäste pro Garten. Immerhin wurden in der Geschichte des Bürgerfors­cher-Projekts noch nie so viele Stare (Vogel des Jahres) beobachtet wie Anfang Januar 2018. Mit knapp 6500 Exemplaren wurde eine Rekordzahl von Überwinter­ern gezählt. Nach einem starken Einbruch im Vorjahr steht die Kohlmeise wieder vor Hausund Feldsperli­ng. Auch Blau-, Sumpf-, Tannen und Haubenmeis­en wurden wieder weitaus häufiger gezählt als noch 2017. Der Einbruch wurde im Laufe des Jahres wieder ausgeglich­en.

Im Freistaat werden insgesamt aber immer weniger Vögel gezählt. Beunruhige­nd sind für den LBV die Abwärtstre­nds bei Buch- und Grünfink. Ihre Zahlen nehmen zwar langsam, dafür aber seit Jahren stetig ab. Auch der Rückgang von typischen Feldvögeln wie der Goldammer, die im Vergleich zum Vorjahr fast 40 Prozent abnahm, bereitet dem LBV große Sorgen. „Als typischer Vogel der Ackerlands­chaft machen der Goldammer der zunehmende Flächenfra­ß, Monokultur­en, der Einsatz von Agrargifte­n in der Landschaft und die Zerstörung von Randgehölz­en und Sträuchern schwer zu schaffen“, erklärt Martina Gehret, die LBV-Beauftragt­e für Citizen Science.

Rekordverd­ächtig sind auch die Meldungen von Spechten. So wurde der Buntspecht so häufig und in so vielen Gärten wie noch nie beobachtet und schaffte es auf Platz elf.

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Foto: Andreas Hartl, LBV Der Feldsperli­ng war in diesem Jahr im Landkreis der am häufigsten in den Gärten beobachtet­e Wintervoge­l.

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