Auch ein Provisorium hat mal ein Ende
Müll Das Abfallwirtschaftszentrum in Hofstetten bekommt ein neues Betriebsgebäude. Der Neubau soll auch dafür sorgen, dass es zu keinen Wartezeiten mehr kommt
Landsberg/Hofstetten 27 statt der zunächst angedachten rund fünf Jahre hat der Containerbau gehalten, der am Abfallwirtschaftszentrum des Landkreises in Hofstetten als Betriebsgebäude dient. Doch nun läuft seine Zeit ab: In diesem Jahr soll ein neues Gebäude errichtet werden, das nicht nur dem gewachsenen Personalstand in Hofstetten Rechnung trägt, sondern auch die Kundenfreundlichkeit verbessern soll. Den Projektbeschluss hat jetzt der Kreisausschuss gefasst.
In seinem Sachvortrag ging der zuständige Abteilungsleiter Michael Schindler weit in die Geschichte des Abfallwirtschaftszentrums zurück. Die Container wurden 1991 errichtet, um sie für etwa fünf Jahre bis zu einer Verfüllung der Deponie zu nutzen. Doch dann wurde aus der Deponie das Abfallwirtschaftszentrum, eine der publikumsträchtigsten Einrichtungen des Landkreises. Im Jahr 2016 wurden gut 49 000 Anlieferungen mit Wiegevorgängen gezählt, pro Werktag also mehr als 160. Seit 2005 steigerte sich die Zahl der jährlichen Abfall-Anlieferer um 65 Prozent. Vor allem pauschale Kleinmengen an Abfall werden immer häufiger gebracht, seit 2005 hat sich deren Zahl auf 10546 mehr als verzehnfacht. Deutlich nach oben zeigen auch die Sperrmüllanlieferungen (2016: 17 354). Das liege auch daran, das die seit 2004 gewährten Restguthaben mehrfache Abgaben im Jahr ermöglichen, erklärte Schindler. Ein Ende dieser Entwicklung sieht er nicht – wegen der wachsenden Bevölkerung, aber auch wegen der guten wirtschaftlichen Entwicklung. Die Folge: Inzwischen komme es in Stoßzeiten bereits zu längeren Wartezeiten für die Kunden und zu Beschwerden.
Daher soll der Neubau mit zwei vollwertigen Schalterarbeitsplätzen ausgestattet werden, sieht die im Kreisausschuss präsentierte Planung vor. Der Neubau berücksichtigt aber auch die gestiegene Mitarbeiterzahl (drei Landkreis-Bedienstete, zwei Mann Fremdpersonal in Vollzeit und zehn geringfügig Beschäftigte). Entsprechend sind dort neben Büro-, Lager- und Technikräumen auch Umkleiden, Duschen, WCs für Herren und Damen und ein Behinderten-WC sowie ein Sozialraum erforderlich. Insgesamt summieren sich die benötigten Flächen, die teilweise in vier Fertiggaragen untergebracht werden sollen, auf rund 256 Quadratmeter. Außerdem ist es erforderlich, eine Kleinkläranlage zu errichten. Weil das neue Wiegebüro bei den Wagen platziert werden muss, ist geplant, den Neubau in drei Abschnitten zu errichten und das alte Containergebäude schrittweise abzubrechen.
Auch das mache das Vorhaben teuer, wies Schindler auf die Kostenseite hin. Die vorliegende Kostenberechnung geht von einem Investitionsaufwand von 832 000 Euro aus, noch etwas mehr als die 755 000 Euro, die im diesjährigen Haushalt eingeplant sind. Die Finanzierungslücke könne jedoch durch Einsparungen für den Breitbandanschluss des Abfallwirtschaftszentrums gedeckt werden.