Keine Schulden, keine Diskussion
Haushalt Der Neubau der Duswinkelbrücke ist mit über einer Million Euro die höchste Investition im Greifenberger Etat für 2018. Die Gemeinde benötigt weiterhin keine Kredite, um ihre Aufgaben zu bewältigen
Greifenberg „Der Haushalt ist nicht genehmigungspflichtig.“Diesen Satz konnte Kämmerer Andreas Hanel bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Greifenberg als Schlusswort unter seine Vorstellung des Haushalts 2018 setzen. Denn die Gemeinde ist seit Jahren schuldenfrei und muss trotz geplanter größerer Investitionen keine Kredite aufnehmen. Weil auch für die kommenden Jahre keine Kreditaufnahmen geplant sind, ist laut Hanel das Investitionsprogramm bis 2021 nicht entscheidend, „der Haushalt wird 1:1 fortgeschrieben“.
Das Zahlenwerk überzeugte auch den am Montagabend arg dezimierten Gemeinderat – fünf Mitglieder hatten sich entschuldigt. Es gab keine Nachfragen und eine einhellige Zustimmung zu Haushalts- und Finanzplan, zu Satzung und Investitionsprogramm
Die Kreisumlage verschlingt einiges
und auch zur üblichen, zustimmungspflichtigen Entnahme aus der Rücklage zu Beginn des Jahres.
Die Jahresrechnung 2017 wurde ebenfalls einstimmig festgestellt und nach dem Bericht der örtlichen Rechnungsprüfung – laut Rasso Pittrich hatte es keine Auffälligkeiten und Ungereimtheiten gegeben – entlastet. Lediglich Patricia Müller regte an, doch in Zukunft zu Vorberatungen einzuladen, um verschiedene Projekte einbringen und diskutieren zu können. Das Gremium sah dazu allerdings keine Notwendigkeit, da Anregungen auch während der Regelsitzungen eingebracht werden können.
Der Verwaltungshaushalt der Gemeinde schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 5,45 Millionen Euro. Das Ergebnis deckt sich in etwa mit dem Haushalt 2017, es ist eine leichte Erhöhung von rund 30000 Euro zu verzeichnen. Wichtigste Einnahmequellen sind die Steuern. An der Spitze steht der Einkommensteueranteil mit 1,9 Millionen Euro. Einen ähnlich großen Betrag (1,85 Millionen Euro) muss die Gemeinde jedoch als Kreisumlage an den Landkreis weiterreichen. Bei der Einkommensteuer ist im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang zu verzeichnen, die Kreisumlage verringert sich um 350000 Euro. Die bewegen sich stetig nach oben, heuer wird nach Abzug der Gewerbesteuerumlage mit etwas über einer Million Euro gerechnet. Mit diesen Einnahmen werden Verwaltung (VG-Umlage 350 000 Euro) und Pflichtaufgaben wie Feuerwehr und Soziales finanziert. Allein für den Kindergarten wird Greifenberg nach Einrechnung von Gebühren und Zuschüssen noch eine halbe Million Euro aufwenden. Für den Straßenbau sind 400 000 Euro eingestellt.
Der Vermögenshaushalt schließt mit 4,73 Millionen Euro, das ist im Vergleich zu 2017 eine Steigerung von 200 000 Euro. Aus der Rücklage können vier Millionen Euro entnommen werden, dazu kommt die Zuführung vom Verwaltungshaushalt in Höhe von 230000 Euro. Mit einer Investitionspauschale vom Land (knapp 100000 Euro) kann Greifenberg ebenfalls rechnen.
Damit sollen Dinge wie die Erschließung der Erweiterung des Gewerbegebiets Mitterfeld (eine MilliGewerbesteuereinnahmen on Euro) und des Baugebiets Bahnhofstraße im Einheimischenmodell (220000 Euro) und der Neubau der Kreitstraße (700000 Euro) finanziert werden. Der Kauf der Tennisplätze beim Warmbad wurde mit 150000 Euro veranschlagt. Größter Batzen ist der seit Jahren besprochene Neubau der Duswinkelbrücke, die die Gemeinde mit Anschluss der Zufahrten und dem Neubau des Kanals im Rahmen des Bebauungsplans Kreitstraße etwas mehr als 1,1 Millionen Euro kostet.