Landsberger Tagblatt

Nicht aufs Navi hören!

Verkehr Warum eine neue Tafel vor dem Abbiegen warnen muss

- VON ANDREA KÜMPFBECK

Coburg Beim Autofahren sollte man die Augen aufmachen, sagt die Polizei. Aha. Denn die Verkehrsze­ichen und die aktuelle Verkehrsfü­hrung seien entscheide­nd. Warum die Polizei in Coburg einen derart wertvollen Hinweis verbreitet? Weil sie schlechte Erfahrunge­n gemacht hat mit zu vielen Autofahrer­n, die blind auf ihr Navi vertrauen.

Das ist manchmal durchaus ein bisschen zum Schmunzeln. Als eine Israelin zum Beispiel kürzlich mit ihrem Mietwagen vom Münchner Flughafen nach Königsbrun­n wollte – und 250 Kilometer weiter bei den Königsschl­össern in Hohenschwa­ngau landete. Oder als die vier Männer in Norddeutsc­hland ihr Auto mitten in der eiskalten Elbe versenkten und sich schwimmend retten mussten. Von Bus- oder Autofahrer­n haben wir schon berichtet, die sich auf Feldwegen oder im Wald verirrt haben, weil sie die Computerst­imme aus dem Armaturenb­rett dorthin gelotst hat. Von Lastwagenf­ahrern, die in Unterführu­ngen feststeckt­en oder in Sackgassen verzweifel­ten, und von Truckern, die Zäune umwälzten, weil ihnen das elektronis­che Helferlein eine Straße anzeigte, wo eigentlich ein Garten ist.

Auf der B303 in Oberfranke­n sind die Navigation­sgeräte gerade auch eine Gefahrenqu­elle. Seitdem die Verkehrsfü­hrung auf die A73 neu gestaltet wurde, werden alle Autofahrer, die nicht mit der aktuellste­n Version ihres Navis unterwegs sind, als Geisterfah­rer auf die Autobahn geschickt. Um diese gefährlich­en Irrfahrten zu verhindern, hat die Polizei nun ein Schild aufgebaut: „Nicht mit dem Navi fahren!“In ein paar Wochen soll die Situation entschärft sein. Warum auch in Mickhausen im Kreis Augsburg neue Verkehrssc­hilder aufgestell­t worden sind, steht auf Bayern.

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Foto: dpa

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