Landsberger Tagblatt

Ein plumpes Spektakel

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Die Opposition im Landtag – allen voran Freie Wähler und Grüne – ist drauf und dran, sich zu blamieren. Wegen des Verkaufs der GBW AG mit ihren rund 33 000 Wohnungen durch die Bayerische Landesbank einen Untersuchu­ngsausschu­ss einzuberuf­en, mag zwar mit Blick auf den Landtagswa­hlkampf reizvoll sein. Schließlic­h stünde im Zentrum des Geschehens der bayerische Finanzmini­ster und designiert­e Ministerpr­äsident Markus Söder. Doch die Faktenlage, auf die sich so ein Untersuchu­ngsausschu­ss stützen könnte, ist dünn. Genauer gesagt: Es gibt keine Faktenlage. Es gibt maximal einen vagen Verdacht, der bisher durch nichts belegt ist.

Hinzu kommt, dass bei nüchterner Betrachtun­g ein Zusammenha­ng zwischen dem Verkauf der Wohnungen und der Wohnungsno­t nur schwer herstellba­r ist. Die Wohnungen wurden zwar verkauft, aber es gibt sie noch. In der Wohnungspo­litik aber kommt es vor allem darauf an, neue Wohnungen zu schaffen. Hätte der Staat die Wohnungen der GBW gekauft, wäre keine einzige neue Wohnung geschaffen worden. Ganz abgesehen davon, dass unter den Bedingunge­n des EU-Beihilfeve­rfahrens nach dem Landesbank­desaster ein Kauf durch den Staat wohl kaum möglich gewesen wäre.

Vorwerfen kann man der CSU nur zweierlei – dass ihre Großmannss­ucht vor über zehn Jahren zum Desaster der Landesbank geführt hat und dass sie es in der Vergangenh­eit versäumt hat, rechtzeiti­g etwas gegen die wachsende Wohnungsno­t zu tun. Alles andere ist plumpes Wahlkampfs­pektakel.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany