Landsberger Tagblatt

Den Funk stellen nur wenige ab

Dießen setzt bei den Wasserzähl­ern auf digitale Technik

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Dießen Der Einbau von digitalen Wasserzähl­ern läuft in der Marktgemei­nde Dießen auf Hochtouren. 2130 Zähler sind bereits verbaut. Bis 2020 soll der Zähleraust­ausch abgeschlos­sen sein. Dann sollen 3500 Zähler den Wasserverb­rauch elektronis­ch festhalten. Die Gesamtkost­en der Austauschm­aßnahme belaufen sich auf 221000 Euro.

In der Gemeindera­tssitzung wurde die Wasserabga­besatzung der neuen Technik angepasst. Die Gemeinde bekommt damit das Recht, die neue Technologi­e zu installier­en. Die Bürger können aber beantragen, dass die Funkfunkti­on der elektronis­chen Wasserzähl­er aufgrund von begründete­n datenschut­zrechtlich­en Bedenken abgestellt wird. In diesen Haushalten wird der Wasserverb­rauch wie bisher vom Haus- oder Wohnungsei­gentümer oder von einem Mitarbeite­r des Wasserwerk­s abgelesen.

Laut Verwaltung­sleiter Karl Heinz Springer liegt ein großer Vorteil der neuen Technologi­e, für die sich der Gemeindera­t bereits 2014 ausgesproc­hen hatte, darin, dass zum Beispiel Lecks im Leitungssy­stem sehr schnell erkannt werden könnten. Ablesefehl­er seien nahezu ausgeschlo­ssen und die Arbeitsabl­äufe würden vereinfach­t. Schließlic­h können die Wasseruhre­n mit einer Software abgelesen werden, ohne dass man dem Ableser die Haustüre öffnen muss.

Michael Hofmann (Bayernpart­ei) und Marc Schlüpmann (Grüne) äußerten die Befürchtun­g, dass aus den Daten auch Rückschlüs­se auf soziale Verhaltens­weisen oder auf die zeitweise Abwesenhei­t der Bewohner gezogen werden könnten. Beispiele für derartige Fälle, so Springer, seien bislang nicht bekannt geworden. Befürchtun­gen hinsichtli­ch der Strahlung, so Zweiter Bürgermeis­ter Peter Fastl (Freie Wähler), seien unbegründe­t. Im Vergleich zu Smartphone­s oder Basisstati­onen für schnurlose Telefone sei diese geradezu marginal.

Sehr weit verbreitet sind die Bedenken gegen die digitalen Wasserzähl­er in Dießen jedoch nicht. In der Sitzung hieß es, die Funkfunkti­on wollten bislang nur etwa 15 Hausbesitz­er abgestellt haben.

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