Vom Außenseiter zum Superstar
Warum Basketballer Dennis Schröder eine harte Schulzeit erlebte
Augsburg Mit seiner blond gefärbten Strähne fällt Dennis Schröder einfach auf. Sowohl auf den Basketballfeldern der nordamerikanischen Profiliga NBA als auch bei seinen Teamkollegen in der deutschen Nationalmannschaft. Der BasketballSuperstar, der bei den Atlanta Hawks unter Vertrag steht, ist es gewohnt, dass sich alle Augen auf ihn richten. Das war bereits zu Schulzeiten in seiner Heimat Braunschweig so – allerdings hatte das einen anderen Grund.
Auf der von 800 Kindern und Jugendlichen besuchten Integrierten Gesamtschule Franzsches Feld war der mittlerweile 24-Jährige einer von zwei schwarzen Schülern. Im Interview mit dem US-amerikanischen Sportmagazin Bleacher Report, hat er verraten: „Meine Mitschüler haben gesagt: Schaut ihn euch an. Er ist schwarz. Er hat Schmutz auf seinem ganzen Körper. Solche Dinge.“Schröder spricht von einer harten Zeit, in der ihm sogar Lehrer spätere Arbeitslosigkeit prophezeit hätten.
Zuflucht habe er während dieser harten Jahre im Basketball gefunden. „Dort hat es niemanden gestört, wer welche Hautfarbe hat. Es hat niemand etwas gesagt“, erklärt er. Im Alter von 16 Jahren sollte sein Weg vom schwierigen Schüler und trainingsfaulen Basketballtalent fast über Nacht zum ehrgeizigen Anführer führen: Kurz vor dem Tod seines Vaters versprach Schröder ihm, es bis in die NBA zu schaffen. Von da an wendete sich sein Leben. Heute zählt er zu Dirk Nowitzkis Nachfolgern, ist Leistungsträger in der Nationalmannschaft und verdient bei seinem Klub rund 15 Millionen US-Dollar im Jahr.
An die Schulzeit denkt er wohl nicht mehr oft zurück. Als seine Lieblingslehrerin ihre Pensionierung feierte, tauchte er dann aber zu einem Überraschungsbesuch auf. Auf Twitter postete er ein Bild zusammen mit ihr und schrieb: „Sie war die Einzige, die wirklich an mich geglaubt hat.“