Hits am laufenden Band
Musical Nacht Beim Auftritt der Broadway Musical Dance Company im Sportzentrum hält es die Besucher nicht lange auf den Sitzen. Von A wie Abba bis U wie Udo Jürgens ist für jeden Musikgeschmack etwas dabei
Landsberg Feine weiße Nebelschwaden zogen durch das fast ausverkaufte Sportzentrum, als die „Broadway Musical Dance Company“mit wilden Tänzen zu einem Medley aus „Rocky“die Bühne enterte. Und als in dem fix aufgerichteten Boxring der überraschte Winner im gleißenden Licht seinen spektakulären Sieg feierte, sprang sogleich der viel gerühmte Funke auf die Besucher über.
Mit großartigen Stimmen und Tanzdarbietungen sowie technisch perfekten Lichteffekten präsentierten bei der „Nacht der Musicals“zwölf hochprofessionelle Ensemblemitglieder einen Querschnitt durch 17 Musicals, die jeder Besucher auf Anhieb gekannt haben dürfte.
„Think of Me“, das wunderbare Duett aus „Phantom of the Opera“, begeisterte ebenso wie „Jesus Christ Superstar“und die „Totale Finsternis“aus dem „Tanz der Vampire“. „Rock Me Amadeus“, der große Falco-Hit kam mit prächtigen Gewändern, gefühlvollen Tänzen und hervorragenden Solostimmen und berührte ebenso wie die melancholische Erinnerung an Jugend und Schönheit in der Arie aus „Cats“.
Das Udo-Lindenberg-Medley „Hinterm Horizont“mit einer sensationellen Performance, grell in wechselnden Farben blinkenden Gitarren und „Geboren, um zu leben“der „Unheilig-Song“des Jahres 2010, rückten deutsche MusicalHighlights ins verdiente Licht.
Katrin Mayer, Tamara Peters und die beiden gebürtigen Ungarn Istvan Csiszar und Tamás Száraz auch funkelnd gewandet mit einer gigantischen Bühnenshow in „Mamma Mia“, einer der erfolgreichsten Abba-Produktionen. Das Publikum stimmte beseelt mit ein in die wohlbekannten Weisen.
Als „Sweet Transvestite“aus „The Rocky Horror Show“mischte sich Tamás Száras als der blanke Horror mit schrillem Outfit, schwarzem Body und roter Federboa unter die Zuschauer und sagte: „Ich komm’ mal zu euch runter, ich heiße Conchita und mir ist alles Wurst.“Zwei starke Männer hoben ihn, und mit einem eleganten Handbrillierten stand turnte er auf die Bühne zurück, nachdem er alle zum Nachsingen aufgefordert hatte.
Dann wurde es zu „Frozen“nach dem Märchen „Die Eiskönigin“von Hans Christian Andersen ziemlich frostig, bevor „Aladdin“mit seiner Angebeteten auf dem Teppich in seine Welt entschwand. Fantasievolle Masken und anmutige Ballettszenen um Simba aus „König der Löwen“spiegelten im „Schattenland“die Faszination Afrikas wider.
Katrin Mayer überzeugte als die nach Freiheit strebende „Elisabeth“aus dem gleichnamigen Musical mit Herzblut und sensationeller Stimme. Nach schnellem Szenenwechsel rockten alle vier Sänger zusammen mit den Tänzern zu „Queen“die Halle und bei berührender Melancholie in „The Rose“stellte sich wieder Gänsehautgefühl ein.
Die Texte des Udo-JürgensKlassikers „Ich war noch niemals in New York“sangen die Besucher lautstark mit. Da hielt es niemanden mehr auf den Stühlen, die Stimmung war großartig, Tamás Száraz ließ das Publikum zu den Zugaben die Hände recken, hüpfen und mit der Taschenlampenfunktion der Smartphones einen unvergesslichen Abend mit allen Mitwirkenden zu „Let’s Do the Time-Warp again“aus der „The Rocky Horror Show“stimmungsvoll ausklingen.