Es geht noch einmal ohne Kredite
Finanzen Der Bürgermeister spricht von einem stabilen Haushalt. In den nächsten Jahren muss aber für den Kindergarten-Anbau und die Umfahrung von Lengenfeld Geld geliehen werden
Pürgen Heuer wird die Gemeinde Pürgen keine Schulden machen. „Wir haben einen ausgeglichenen Haushalt, der auf festen Füßen steht“, sagte Bürgermeister Klaus Flüß, nachdem der Gemeinderat den Haushalt für 2018 auf den Weg gebracht hatte. Doch in den nächsten Jahren stehen Maßnahmen an, die viel Geld kosten werden – unter anderem der Anbau an den Kindergarten und die Umfahrung von Lengenfeld. Und dann müssen Kredite aufgenommen werden.
Der Haushalt der Lechraingemeinde schließt in den Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt mit gut 5,87 Millionen Euro ab und im Vermögenshaushalt mit rund 3,13 Millionen Euro. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt beträgt heuer 701 000 Euro.
Wesentliche Einnahmen im Verwaltungshaushalt sind die Grundsteuern und die Gewerbesteuer: zusammen rund 917500 Euro. Der Anteil der Gemeinde an der Einkommenund Umsatzsteuer beläuft sich auf etwa 2,6 Millionen Euro, vom Freistaat gibt es Schlüsselzuweisungen von 684 000 Euro. Damit erhöhen sich die Einnahmen im Verwaltungshaushalt im Vergleich zum Vorjahr um knapp 450 000 auf fast 4,18 Millionen Euro.
Dem gegenüber stehen die Ausgaben im Verwaltungshaushalt. Dazu zählen die Gewerbesteuerumlage (250 000 Euro) und die Kreisumlage (1,65 Millionen Euro). Der Kindergarten in Lengenfeld, dessen Träger das Bayerische Rote Kreuz Landsberg ist, kostet die Gemeinde heuer 767000 Euro. Im Kindergarten eingenommen hat die Gemeinde rund 474000 Euro. Den Rest der Gesamtkosten bezahlt die Kommune aus eigener Tasche. Andere wesentliche Ausgaben sind der Stra- ßenerhalt mit knapp 378 000 Euro, die Abwasserbeseitigung mit fast 360 000 Euro, die Wasserversorgung mit rund 313 000 Euro und die Zahlung von Darlehenszinsen in Höhe von 28000 Euro.
Stark zugelegt hat dieses Jahr das Volumen des Vermögenshaushalts. Geld in die Hand nehmen muss die Gemeinde für den Austausch der Fenster am Rathaus der rund 160 000 Euro kosten wird. Für die Erneuerung des Kirchendaches in Pürgen gibt es Zuschüsse, heuer etwa 40000 Euro und im kommenden Jahr rund 20 000 Euro. Für die Kirche in Stoffen wird wohl 2020 ein Investitionszuschuss von rund 20 000 Euro fällig werden.
Viel Geld braucht Pürgen in absehbarer Zeit für den Anbau des Kindergartens in Lengenfeld. Wie berichtet, platzt die Einrichtung aus allen Nähten und muss erweitert werden. Für die Ingenieurkosten müssen heuer vermutlich rund 30 000 Euro ausgegeben werden, der Anbau selbst schlägt in den Jahren 2019 und 2020 mit schätzungsweise 1,6 Millionen und noch einmal 1,1 Millionen Euro zu Buche.
Ob die Gemeinde auch in den nächsten Jahren ohne Kredite auskommen wird, ist laut Bürgermeister Flüß fraglich, weil neben dem Großprojekt Kindergarten auch das Mammutprojekt „Umfahrung Lengenfeld“ansteht. Vor der Realisierung der Straße müssten noch Grundstücke gekauft werden. Dafür sind im Haushalt rund 125000 Euro eingeplant. Zusätzlich stehen für die ersten Tiefbaumaßnahmen 180000 Euro zur Verfügung. In den Jahren 2019 bis 2021 werden dann jeweils 4,15 Millionen Euro fällig.
„Wir bekommen ja auch Zuschüsse“, sagte Flüß. Für das nächste Jahr sei eine Kreditaufnahme in Höhe von rund 2,1 Millionen Euro ins Auge gefasst. Ob dieser Betrag aber tatsächlich aufgenommen werden muss, sei jetzt noch nicht klar. Zum 31. Dezember betrug der Schuldenstand der Gemeinde 2,15 Millionen Euro.
Den Rest zahlt die Kommune aus der eigenen Tasche