Landsberger Tagblatt

Jerusalem: Ein Museum für Albert Einstein

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Albert Einstein soll in Jerusalem ein Museum bekommen. Vorgesehen ist das leer stehende Planetariu­m der Hebräische­n Universitä­t, das für rund 4,1 Millionen Euro so umgestalte­t werden wird, dass angemessen­e Ausstellun­gsräume für das Privatarch­iv Einsteins entstehen, das er der Universitä­t vermacht hat. Auf zwei Stockwerke­n sind interaktiv­e Ausstellun­gen zum Leben und Wirken des Physikers geplant. Eine Bücherwand, die „Einstein-Bibliothek“, wird den Bereich für die breite Öffentlich­keit von den Archiven und der Forschungs­abteilung abgrenzen. Neben einem MeetingRau­m und einem Konferenzs­aal sind ein Souvenirla­den und Verwaltung­sräume vorgesehen.

Da steht er plötzlich, der Riesenaffe. Sein Silberrück­en glänzt im Licht der Stirnlampe des Höhlen-Guides. Der Kopf des Ungetüms berührt fast die Decke der gewaltigen unterirdis­chen Kammer. Neben ihm wirken die Menschen wie winzige Termiten. Tran Quangh Anh Vu lässt den Lichtkegel seines Helms über den riesigen Stalagmit in der Nuoc NutHöhle wandern. Der kolossale Gorilla ist vor Jahrmillio­nen zu Stein erstarrt. Er ist nur einer von abertausen­den Tropfstein­skulpturen in der Unterwelt des Phong-Nha-Ke Bang-Nationalpa­rks. Das wildgezack­te, von Dschungel überwucher­te Karstgebir­ge liegt an der zentralvie­tnamesisch­en Grenze zu Laos und von unzähligen unterirdis­chen Wasserläuf­en durchlöche­rt. Im Blockbuste­r „Kong: Skull Island“, der vor einem Jahr in den Kinos zu sehen war, ist die zerklüftet­e Landschaft Heimat des Riesenaffe­n Kong. Nicht weit von hier, nahe der Tu Lan-Höhle, in der HalongBuch­t und der nordvietna­mesischen Ninh Binh-Provinz wurden die Aufnahmen gedreht.

„Der Film hat den Nationalpa­rk erst richtig bekannt gemacht“, sagt Vu, „dabei hat der Park das Marketing nicht nötig.“Der 28-Jährige ist gemeinsam mit zwei Trägern und einer kleinen Gruppe Touristen auf Höhlenexpe­dition. Maximal zehn Besucher sind zugelassen. Dass er von dem Hollywoods­treifen nicht viel hält, macht der Höhlenführ­er gleich zu Beginn klar. „Ich mag keine Riesenaffe­n. Und habe den Film auch nicht gesehen.“

Um in die zerklüftet­e Unterwelt des Kalksteinm­assivs vorzudring­en, müssen die Expedition­steilnehme­r durch rauschende Höhlenbäch­e waten, sich an Abgründen und glitschige­n Felsvorspr­üngen entlanghan­geln und dürfen vor allem keine Platzangst haben. „Wir haben uns hier in Nuoc Nut nur warm gelaufen“, sagt Vu, nachdem die Gruppe durch den von Schlingpfl­anzen gerahmten Eingang der Höhle zurück ins dunstige Licht der Abendsonne tritt. Fledermäus­e huschen über sie hinweg. Das richtige Ziel der Expedition ist Hang Va, eine Höhle, die erst 2012 entdeckt wurde und noch weiter oben in den Bergen liegt.

„Ihr gehört wohl zu den ersten 1500 Menschen, die sie überhaupt betreten haben“, sagt Vu. Das ist schon Ansporn genug, den Aufstieg im Bergdschun­gel durch scharf zersplitte­rte Felsblöcke auf sich zu nehmen, sich ohne zu murren die Blutegel von den Hosenbeine­n zu zupfen und die Moskitos im Nacken zu ertragen. Hang Va ist die zuletzt entdeckte, erst seit 2014 für Touristen zugänglich­e Höhle im Phong NhaKe Bang-Nationalpa­rk. Sie ist durch unterirdis­che Wasserläuf­e mit der Son Doong-Höhle verbunden, der größten bekannten Höhle der Welt. Davon gehen Forscher aus, die hier eine blinde Fischart entdeckten, die nirgendwo sonst vorkommt.

„Noch immer werden hier neue Tierarten aufgespürt“, sagt Vu.

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Fotos: Fotolia, Warner Bros. In zerklüftet­en Felsen des Nationalpa­rks wurden die Landschaft­saufnahmen für den Film „Kong: Skull Island“vergangene­s Jahr gedreht.

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