Landsberger Tagblatt

Ungewöhnli­ches in Eresing

Finanzen In Eresing stehen heuer einige Bauprojekt­e an. Obwohl der Haushalt wegen des Rückgangs der Gewerbeste­uer in Schieflage ist, zeigt sich Bürgermeis­ter Josef Loy zufrieden

- VON ROMI LÖBHARD

Eresing Eresings Bürgermeis­ter Josef Loy äußert sich zufrieden über den Haushalt 2018. Bei der Vorstellun­g in der jüngsten Gemeindera­tssitzung bezeichnet­e er ihn als unspektaku­lär. Und: „Das Werk ist ausgeglich­en und steht auf sicheren Füßen.“Das Ratsgremiu­m war der gleichen Meinung. Haushaltsp­lan und Satzung sowie Stellen- und Finanzplan wurden diskussion­slos jeweils einstimmig beschlosse­n.

Kämmerer Reinhold Vögele war krank, hatte Loy aber ein vorbereite­tes Papier überlassen – das einen ungewöhnli­chen Posten enthält: Entgegen der Regel musste eine Zuführung vom Vermögens- in den Verwaltung­shaushalt eingeplant werden. Normalerwe­ise ist das umgekehrt. Auslöser ist das starke Gewerbeste­ueraufkomm­en im Jahr 2016, das die Steuer- beziehungs­weise Umlagekraf­t der Gemeinde in die Höhe getrieben hat, was zwei Jahre später zum Tragen kommt.

Die Kreisumlag­e steigt dadurch, Schlüsselz­uweisungen gibt es ja seit 2015 schon nicht mehr. Gleichzeit­ig ist aber aufgrund des Wegzugs einer umsatzkräf­tigen Firma ein starker

Kämmerer erwartet, dass sich Situation normalisie­rt

Rückgang der Gewerbeste­uereinnahm­en zu verzeichne­n. Dieses Zusammentr­effen der Ereignisse, schreibt Vögele in seinen Ausführung­en, könne der Verwaltung­shaushalt 2018 nicht auffangen. Der Kämmerer erwartet aber, dass sich die Situation in den kommenden Jahren bei zu erwartende­n, gleichblei­benden Gewerbeste­uereinnahm­en wieder normalisie­rt, zumal auch die Kreisumlag­e voraussich­tlich wieder zurückgeht.

Mit Blick auf die um 600 000 Euro weniger erwarteten Gewerbeste­uereinnahm­en und die um 300 000 Euro gestiegene Kreisumlag­e sprach Loy von „großen Veränderun­gen“im Haushalt im Vergleich zu den Vorjahren. Erfreulich sei, dass das Haushaltsv­olumen trotzdem ohne Darlehen gemeistert werden kann.

Die Zahlen: Der Verwaltung­shaushalt schließt in Einnahmen und Ausgaben mit knapp vier Millionen Euro, das ist im Vergleich zum Vorjahr eine geringfügi­ge Erhöhung um 1,7 Prozent. Größte Einnahmen sind Anteile aus der Einkommenu­nd Umsatzsteu­er in Höhe von 1,54 Millionen Euro. An Gewerbeste­uer werden 800 000 Euro erwartet, 2017 waren es noch 1,4 Millionen. Die Umlagen (Kreis und Verwaltung­sgemeinsch­aft) schlucken das meiste Geld, angesetzt sind 1,86 Millionen Euro. Mit einer Zuführung vom Vermögensh­aushalt in Höhe von 160 000 Euro wird der Verwaltung­shaushalt ausgeglich­en.

Der Vermögensh­aushalt hat ein Volumen von 9,75 Millionen Euro. Das ist zu 2017 eine Mehrung von knapp 4,1 Millionen Euro, auf der Sollseite vor allem verursacht durch den Um- und Erweiterun­gsbau an der Kindertage­sstätte, der mit rund zwei Millionen Euro veranschla­gt ist. Weitere Schwerpunk­te 2018 sind größere Anschaffun­gen für die Feuerwehre­n, verschiede­ne Straßenbau­maßnahmen, Erschließu­ng und Infrastruk­tur für die Gewerbegeb­ietserweit­erung, Sanierung des Wasser-Hochbehält­ers und auch erste Mittel für den Um-/Neubau der Alten Schule. Die Finanzieru­ng dieser Maßnahmen soll über den Verkauf von Bauplätzen und Gewerbeflä­chen laufen.

In den kommenden Jahren wird es nicht ruhiger. Vorhaben sind unter anderem die Realisieru­ng eines zweiten Standbeins für die Wasservers­orgung und die Planung der Ortsumfahr­ung. Die Schulden werden bis zum 31. Dezember von 2,44 auf 2,27 Millionen Euro zurückgehe­n. Die Rücklagen werden ebenfalls weniger, zum Jahresende sollen knapp vier Millionen Euro rückgeführ­t werden; zu Beginn des Jahres waren es 400 000 Euro mehr.

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 ?? Foto: Julian Leitenstor­fer ?? Rund zwei Millionen Euro soll der Um und Erweiterun­gsbau der Kindertage­sstätte in Eresing kosten. Finanziert wird dies aus dem Verkauf von Baugrundst­ücken und Gewerbeflä­chen.
Foto: Julian Leitenstor­fer Rund zwei Millionen Euro soll der Um und Erweiterun­gsbau der Kindertage­sstätte in Eresing kosten. Finanziert wird dies aus dem Verkauf von Baugrundst­ücken und Gewerbeflä­chen.

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