Welches Frühstück Sie am besten in den Tag bringt
Ernährung Nutellabrot oder gesundes Müsli: Morgens hat jeder Mensch andere Vorlieben. Doch nicht jede Mahlzeit versorgt den Körper gleich gut mit Energie und Nährstoffen
Augsburg Es scheint, als ließen sich die meisten Menschen in zwei Kategorien einteilen: In all jene, die morgens ausgiebig frühstücken oder zumindest schnell eine Käsesemmel verschlingen. Und in alle anderen, die kurz nach dem Aufstehen hektisch das Haus verlassen und erst dann Nahrung aufnehmen können, wenn sich der große Zeiger der Zwölf nähert. Aber wie wichtig ist das Frühstück überhaupt? Und was gehört zu einer gesunden Mahlzeit am Morgen dazu? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.
Geht es nicht auch ohne Frühstück?
Für Ernährungsexpertin Heidrun Schubert ist das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages. „Ein ordentliches Frühstück versorgt den Organismus mit Flüssigkeit, füllt die in der Nacht geleerten Energiedepots und stellt die wichtigen Nährstoffe für Stoffwechsel und Nerven“, sagt die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern. Zwar sollte sich niemand zwingen, etwas zu essen. Aber wer seine Energiespeicher morgens nicht auffüllt, sei in der Regel weniger leistungsfähig – ähnlich wie ein Ofen, dem das Brennmaterial fehle. Wer am Morgen trotzdem absolut nichts herunterbringe, sollte nach Meinung der Expertin zumindest etwas Warmes trinken, um den Stoffwechsel in Gang zu bringen – zum Beispiel einen Kaffee mit Milch.
Hilft es beim Abnehmen, wenn man aufs Frühstück verzichtet?
Schubert rät davon ab, das Frühstück auszulassen, um Gewicht zu verlieren. Das Gegenteil sei der Fall: „Wer regelmäßig frühstückt, kann nach einer Diät sogar besser das Gewicht halten.“Denn wer eine Mahlzeit überspringt, habe in der Folge oft unkontrollierbare Ess-Gelüste, die dann mit schnellen Snacks gestillt würden. „Bei Frühstücksmuffeln werden Fettleibigkeit und Übergewicht häufiger nachgewiesen“, betont Schubert.
Wie sieht ein gesundes Frühstück aus?
Ein ausgewogenes Frühstück besteht Schubert zufolge aus Vollkorngetreide mit Obst, Nüssen oder Samen plus Milch oder Milchprodukten. Die Expertin empfiehlt zum Beispiel Haferflocken mit Milch und Apfelstücken oder auch Porridge, das man mit Zimt und Honig süßen könne. Gut geeignet sei auch Vollkornbrot mit Quark und Marmelade, Käse oder magerem Schinken, frischem Obst und Gemüse. Ein Ei dürfe gelegentlich sein, sagt Schubert. Zum Frühstück sollte man der Expertin zufolge möglichst etwas Warmes trinken. Kalte Getränke seien ein Schock für den Magen.
Worauf sollten Frühstücksliebhaber eher verzichten?
Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, kurz DGE, ist der Meinung, dass das Frühstück nicht zu süß geraten sollte. „Der Nutellatoast muss eher die Ausnahme sein“, sagt die Expertin. Auch fetthaltige Wurst sollte nicht jeden Tag Bestandteil des Frühstücks sein. Heidrun Schubert rät, im Alltag auf Weißmehlprodukte und gesüßte Cornflakes zu verzichten. „Darin ist nichts enthalten, was der Körper braucht.“Wer sich an das zuckerarme Essen erst gewöhnen muss, könne das Schokoladenmüsli mit Haferflocken und ungezuckerten Cornflakes strecken. Schubert empfiehlt, zumindest unter der Woche darauf zu achten, sich gesund zu ernähren. „Am Wochenende darf es dann auch mal das Croissant mit Konfitüre sein.“
Ist es bei Zeitdruck nicht eine gute Alternative, einfach unterwegs zu frühstücken?
„Das Frühstück to go ist ganz schlimm“, betont Schubert. Wer an einem Tisch esse, nehme die Nahrung ganz anders wahr. Auch Antje Gahl empfiehlt, sich für das Frühstück Zeit zu nehmen. Denn ein Sättigungsgefühl setze erst nach 20 Minuten ein. Wer unter Zeitdruck frühstückt, merke deshalb vielleicht nicht, dass er schon satt ist und isst deshalb zu viel.