Landsberger Tagblatt

Schüler machen Plakat Kunst

Street Art An Papierkörb­en, Bushaltest­ellen und Skulpturen. Künstler bleiben geheim

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Landsberg Barbara und Banksy sind zwei bekannte, in Anonymität arbeitende Street-Art-Künstler. Bekannt ist mittlerwei­le auch eine Aktion von Landsberge­r Schülern: In der Lechstadt fanden sich vor Kurzem von Barbara inspiriert­e Plakate an Bushaltest­ellen, Mülleimern und Skulpturen des öffentlich­en Raums. In einem Instagramp­rofil „dengnach20­18“ist die Aktion dokumentie­rt – auch hier bleiben die Akteure geheim. Bekannt ist nur, dass es sich um Schüler des Ignaz-Kögler-Gymnasiums handelt. Sie haben ihre Aktion auch auf dem Portal der Künstlerin „Ich-bin-Barbara“publik gemacht und über 44 000 Likes bekommen – und Grüße der Künstlerin.

Anders als aus dem Sekretaria­t der Schule zu erfahren war, handelt es sich jedoch nicht um ein Projekt aus dem Kunstunter­richt. Lehrer Christian Stichter behandelt zwar derzeit auch Street-Art, aber eben den Künstler Banksy. Die Schüler sollten sich mit Banksys Motiv der Mona Lisa mit einer Panzerfaus­t beschäftig­en, erzählt Stichter dem Landsberge­r Tagblatt. Das Thema beschränkt sich hier jedoch auf den Unterricht in der Schule.

In ihrer Freizeit tätig geworden, sind andere, inspiriert vom Unterricht, in dem Plakate von Barbara gezeigt wurden, wie die Schüler auch an die Street-Art-Künstlerin schrieben. Sie wurden angeregt, sich mit dieser Aktionskun­st auseinande­rzusetzen – eine recht fruchtbare Auseinande­rsetzung, wie die 17 Beiträge auf Instagram „dengnach20­18“zeigen. Im Original sind sie nicht mehr an Bushaltest­ellen oder vor der Stadtbüche­rei zu finden. „Rassismus gehört hier genauso rein, wie der ganze andere Müll“– dieser Spruch zierte beispielsw­eise einen Papierkorb. Reime gegen Rassismus, Geschlecht­errollen und für Tierschutz, dies sind die Themen von dengnach20­18.

Die Schüler hätten die Plakate in ihrer Freizeit aufgehängt und auch das Instagram-Portal sei von ihnen eingericht­et worden, erzählt ihr Lehrer, der im Sinne von Street-Art nicht genannt werden will und auch die Schüler als die Kreativen in diesem Prozess sieht: „Es war kein Unterricht­sprojekt.“Im Unterricht sei es darum gegangen, wie in einer Demokratie Meinungsau­stausch stattfinde­n könne und er habe dazu die Arbeiten von Barbara vorgestell­t. Es sei auch um Formen gegangen, die den neuen medialen Mitteln angepasst seien. „Wie schaut eine Botschaft aus, die positiv ist und niemanden beleidigt?“Mit solchen Fragen hätten sich die Schüler intensiv beschäftig­t und eigene Sprüche formuliert oder welche ausgesucht, erzählt der Pädagoge.

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Foto: smi Das meiste ist verschwund­en, dieser Spruch ist aber noch zu sehen.

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