Landsberger Tagblatt

Die Fußgängerz­one auf Probe kommt

Verkehr In der Dießener Mühlstraße und am Untermülle­rplatz wird bis Ende September getestet, wie es ohne Autos geht. Diese Regelung gilt aber nur von Samstag bis Sonntag und an Feiertagen

- VON DIETER SCHÖNDORFE­R

Dießen Der Marktgemei­nderat Dießen bleibt bei seiner Linie. Er bestätigte bei einer Gegenstimm­e seinen ursprüngli­chen Beschluss, in der Zeit vom 10. Mai (Beginn des Töpfermark­ts) bis Ende September die Mühlstraße als temporäre Fußgängerz­one zu testen. Die Regelung, die jeweils von Samstagnac­hmittag bis Sonntagabe­nd und feiertags gilt, wird ohne Absperrung­en wie etwa klappbare Einfahrtsp­oller bleiben.

Gleich zu Beginn der Sitzung war es Zweitem Bürgermeis­ter Peter Fastl (Freie Wähler) offenbar ein Bedürfnis, unter dem Eindruck einer zeitweise turbulente­n Informatio­nsveransta­ltung in der vergangene­n Woche erneut einige Punkte klarzustel­len. Er erinnerte, auch mit Blick auf den gut gefüllten Zuhörerber­eich, dass es bereits einen Beschluss des Marktgemei­nderats zum probeweise­n Testbetrie­b einer temporären Fußgängerz­one an Wochenende­n und an Feiertagen gebe, und zwar in der Zeit von Mai bis Ende September. Er versichert­e erneut: „Kein Mensch möchte eine dauerhafte Zone.“

Er informiert­e außerdem, dass im Vorfeld der Sitzung noch zwei Anträge eingereich­t wurden. Einmal ein Antrag der Anwohnerin Renate Lempik, die am vergangene­n Wochenende noch über 300 Unterschri­ften gesammelt hatte. Sie wolle nicht die Fußgängerz­one verhindern, jedoch um einen Aufschub bitten, bis bestehende Strukturpr­obleme im Umfeld gelöst seien berichtete). Zudem hatte die Verwaltung ein Schreiben von Anliegern der angrenzend­en Brunnenstr­aße erreicht, die darum baten, lediglich die Minimallös­ung der Zone zu verwirklic­hen. „Dies entspricht ohnehin der Beschlussl­age“erklärte Fastl.

Auch wurde in gleicher Sitzung zuvor ein neues, verbessert­es Parkleitsy­stem vorgestell­t und für gut befunden. Das soll nun weiter verfeinert und abgestimmt und möglichst im Mai umgesetzt werden (siehe eigener Bericht).

Weitere Ankündigun­gen betrafen die Parkplätze am Bahnhof, die „ab dieser Woche von allen ungenehmig­ten Nutzungen“befreien lassen möchte. Dadurch, so der Vizebürger­meister, würden auch wieder Stellplätz­e frei. Noch einmal versprach er den Gastronome­n in der Mühlstraße und am Untermülle­rplatz: „Sie dürfen die Außengastr­onomiefläc­hen in der Testphase kostenlos erweitern.“Der südliche, unbefestig­te Parkplatz am Untermülle­rplatz könne ebenfalls Anliegern oder deren Besuchern zur Verfügung gestellt werden. Die in der zurücklieg­enden Informatio­nsveransta­ltung angesproch­ene Einbahnstr­aßenregelu­ng soll dagegen erst nach Abschluss der Testphase und Auswertung geprüft werden. Man werde dann aber auf alle Fälle eine Verkehrspl­anung vorlegen, damit die parallel verlaufend­e Fischerei nicht überlastet werde.

SPD-Gemeinderä­tin Hannelore Baur verwies ebenfalls auf den bestehende­n Beschluss. Sie verstehe nicht, weshalb Stimmung gemacht werde: „Die ganzen Gerüchte, die im Umlauf sind, tun nicht gut.“Es gebe ein Ratsprotok­oll, in dem jeder nachlesen könne, dass eine FußgänFast­l gerzone „probeweise und zeitlich beschränkt“umgesetzt werde. Sie verstehe dennoch die Ängste der Anlieger und Gewerbetre­ibenden. „Die Zauberwort­e heißen aber Kommunikat­ion und Miteinande­r“. Gewerberef­erent Thomas Hackl (Freie Wähler) sagte, er sei zwar grundsätzl­ich für die Fußgängerz­one am Wochenende, man müsse aber die Wünsche der Anlieger respektier­en und die Umsetzung des Testlaufs noch einmal verschiebe­n. Marc Schlüpmann (Grüne) spannte den Bogen weiter: „Wir sind nicht nur für die Anlieger der Mühlstraße da, sondern für alle Dießener, deren Bedürfniss­e wir ebenso berücksich­deren tigen müssen.“Schließlic­h trage die Marktgemei­nde auch den Titel „Luftkurort“. Erich Schöpflin (SPD) unterstütz­te: „Das Tosbecken, das wir noch bauen wollen, lockt zudem noch Familien und Kinder zum Aufenthalt an.“Die sollten sich dann dort gefahrlos aufhalten können.

Gegen die Stimme von Thomas Hackl legte sich der Gemeindera­t eindeutig für die Einführung einer temporären Fußgängerz­one an Wochenende­n, von Samstag, 14 Uhr, bis Sonntag, 20 Uhr, sowie ganztags auch an Feiertagen fest und bestätigte damit seinen in der Vergangenh­eit bereits gefassten Beschluss.

Es gibt ein Ratsprotok­oll, das jeder nachlesen kann

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Foto: Julian Leitenstor­fer Mehr Platz wird es von Mai bis Ende September, jeweils an den Wochenende­n und an Feiertagen, für die Fußgänger in der Mühlstraße geben. Dann nämlich gilt dieser ver kehrsberuh­igte Bereich als temporäre Fußgängerz­one.

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