Viel Konzept, wenig Konkretes
Am Montag vermeldete das LT nur eine geringe Beteiligung beim Bürgerdialog zu Landsberg 2035; bei der Bürgerversammlung in Pitzling konnte man den Eindruck gewinnen, dass die Besucher diese Bürgerbeteiligung eher über sich ergehen lassen, als aktives Interesse dafür aufzubringen.
So toll das Vorhaben klingt, so abgehoben wirkt es auf viele. Das liegt einerseits an dem bei solchen Verfahren üblichen Planer- und Moderatorensprech mit Floskeln wie „Kräfte vor Ort bündeln“, „Umsetzungsstrukturen so aufbauen, dass der Prozess langfristig verstetigt wird, damit eine nachhaltige Wirkung entfacht wird und die Dinge nicht in der Schublade landen“. Da werden „Handlungsfelder“beschrieben und „Dorfentwicklungskonzepte“zu Papier gebracht, bis schließlich „Projekte fokussiert“werden, während sich nebenbei noch alle „vernetzen“.
Wer das dann alles hinter sich gebracht hat, dem geht vielleicht die Luft aus, noch bevor etwas umgesetzt wird. Man fragt sich: Bedarf es so viel theoretischen Überbaus, um die Notwendigkeiten in einem Dorf wie Pitzling zu erkennen? Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Menschen sich schnell wieder ausklinken, wenn sie fürchten, am Ende kommt nach all den Konzepten und Plänen nicht viel raus.
Und als Drittes stellt sich die Frage, ob wir in der Lage sind, auf 15 bis 20 Jahre vorauszudenken, und jetzt schon die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Die Zeiten ändern sich schneller, als wir denken. Wer hat vor 20 Jahren den heutigen Bauboom vorhergesehen? Wer hat den Wandel im Bereich Beruf und Familie in diesem Ausmaß erwartet? Weniger ist manchmal mehr: Das gilt auch für den Aufwand, der beim Thema Bürgerbeteiligung getrieben wird.