Damit Pitzling einen Mittelpunkt bekommt
Bürgerversammlung Was braucht die Ortschaft am Lech, damit sie ihre dörflichen Qualitäten bewahrt?
Pitzling Volles Haus bei der Bürgerversammlung in Pitzling: Zwei Stunden harrten am Dienstag die rund 60 Besucher auf den harten Stühlen in der alten Schule aus, um sich in Sachen Dorfentwicklung, aber auch vieler konkreter örtlicher Themen auf den neuesten Stand zu bringen. Bei Letzteren ging es vor allem um Wege, Verkehr, das Anrufsammeltaxi und die auf Bürgerversammlungen unvermeidlichen Hundeklos.
Zunächst drehte sich der Abend aber um Handlungsfelder, Projekte und Konzepte, nach denen sich das 700-Einwohner-Dorf am Lech in den nächsten zwei Jahrzehnten entwickeln soll. Projektleiter Ralf Stappen erläuterte zunächst die einzelnen Schritte einer „kleinen Dorfentwicklung“und welche Vorhaben damit verwirklicht werden könnten. Stappen verwies eingangs auf die allgemeinen Ziele, die in den Stadtteilen formuliert wurden: Darin werde vor allem vom Erhalt des dörflichen Charakters gesprochen. Familienfreundlichkeit, Tradition, Brauchtum und Heimatpflege, die aktive Mitwirkung an Entscheidungsprozessen, Treffpunkte für Feste und andere Aktivitäten, Nachverdichtungen und bauliche Ortsabrundungen und eine Grundversorgung mit Lebensmitteln seien weitere Stichworte gewesen.
Konkreter wurde es dann, als Sabine Mendler und Günter Mühlen aus den Pitzlinger Bürgerwerkstätten berichteten. Von 30 Ideen seien einige ausgewählt worden, die vorrangig weiterbetrieben werden sollen. So werde gewünscht, Geschwindigkeitsanzeigen aufzustellen, und für das Anrufsammeltaxi solle eine weitere Haltestelle im alten Dorf eingerichtet werden. Vertiefter wurde die Frage eines Dorfmittelpunkts betrachtet: Der sollte nach Meinung des Arbeitskreises bei der alten Schule angesiedelt sein, wo auch die Ortsvereine beheimatet sind. Auch Räume für ein Café, einen kleinen Laden und kulturelle Veranstaltungen waren im ehemaligen Hausmeisterhaus angedacht. Allerdings: „Da waren wir zu langsam, denn jetzt ist ein neuer Mietvertrag abgeschlossen worden“, berichtete Mendler. Sie fügte aber an: „Das heißt aber nicht, dass wir unser Ziel aus den Augen verlieren.“Aus den wenigen Wortmeldungen aus dem Publikum klang eher Skepsis durch: „Habt Ihr schon was gemacht?“, wollte ein Besucher wissen. Der Arbeitskreis könne nicht allein entscheiden, erwiderte Mendler, und Günter Mühlen ergänzte, dass „in der Vergangenheit schon was gemacht wurde: Der Spielplatz wurde aufgewertet, und es sind Bänke und Tische dazugekommen“.
Ein anderer Diskussionsredner erwähnte, dass auch früher Ziele erarbeitet worden seien, dann aber nichts passiert sei. Und die Sanierung des Kriegerdenkmals vermisste ein dritter Besucher.