Landsberger Tagblatt

Der Sport hält ihn wach

Vortrag Joey Kelly wurde durch die Musik bekannt. Danach lief er Marathon und durch die Wüste. In Windach berichtete er darüber

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Windach Joey Kelly, Spross der legendären Kelly Family, die in den 1980er- und 1990er-Jahren mit einem sanften Musikstil so unglaublic­h erfolgreic­h war und derzeit ein Revival erlebt, hält sich seit vielen Jahren den Kopf mit Extremspor­t frei. Darüber und über seine Erfahrunge­n in einer musikalisc­hen Großfamili­e referierte er im Gasthof am Schloß in Windach.

Der bekannte Name, ein Popstar hautnah, der erwartete beziehungs­weise erhoffte Inhalt des Vortrags lockte viele Interessie­rte an, mehr als 100 dürften es gewesen sein, die sich in dem Gastraum drängten. 24 Stunden Unterwasse­rlauf, 24 Stunden Kettcar fahren, Laufband-Challenge: „Kein Mensch ist so bescheuert, dass er das macht“, meinte ein lachender Joey Kelly gleich selbst zu Beginn. Kelly macht solchen Quatsch aber nicht aus Jux, er sammelt damit Spenden, für krebskrank­e Kinder beispielsw­eise. Etliche Millionen seien so schon zusammenge­kommen, berichtet er.

Es folgten Bilder aus Kelly-Family-Zeiten, Auftritte vor erst wenigen, dann immer mehr begeistert­en Menschen. „Wir besaßen anfangs nichts, aber wir waren ein Team, wir hatten einen Traum.“Beides seien Grundvorau­ssetzungen, um ein Ziel zu erreichen. Über seine Hinwendung zu Ausdauer- und Extremspor­tarten wie Marathon und Ultramarat­hon, Iron Man, Ultratriat­hlon sagte Joey Kelly, begonnen habe alles mit einer Wette. Schwester Patricia wollte bei einem Triathlon mitmachen. „Was die kann, kann ich schon lang“, habe er sich gedacht – und stieg unvorberei­tet, untrainier­t ins Wasser und aufs Rad. Den abschließe­nden Lauf beendete er zumindest nicht als Letzter.

„Ich mach’ das nie mehr“, habe er anschließe­nd beschlosse­n. Doch schon drei Tage später habe es sich total gut angefühlt. „Ich bin wach geworden im Sport“, sagt Kelly heute, „der Sport war gut für Beruf und Familie.“Warum? Er habe ein Ziel gehabt, dazu Mut und Leidenscha­ft, um dieses zu erreichen. Marathon sei ja nicht nur ein Sport, unser ganzes Leben sei vielmehr ein Marathon. „Wir müssen uns tagtäglich aus der Komfortzon­e herausbewe­gen, uns weiterbild­en, sonst bleiben wir auf der Strecke.“Natürlich sei auch er oft „auf die Fresse“gefallen, betonte der Sportler, aber er sei immer wieder aufgestand­en, und das sei das Wichtigste. Natürlich sei der erste Schritt der schwerste, „aber wenn ich brennen will, muss ich das Feuer entzünden“.

Der Extremspor­tler Joey Kelly hat mittlerwei­le mehr als 100 Marathons, Ultramarat­hons und Ironmans absolviert, dazu Wüstenläuf­e, Radrennen quer durch die USA. Den Fußmarsch von Wilhelmsha­ven bis auf die Zugspitze ohne Geld, nur mit einer Bauplane ausgerüste­t, möchte er noch einmal machen – „weil’s so cool war“. Start wird dann aber möglicherw­eise in Berlin sein, und die ganze Tour soll zwei Tage schneller über die Bühne gehen.

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Foto: leit Joey Kelly bei seinem Vortrag im Gast haus am Schloß in Windach.

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