Landsberger Tagblatt

Hier baut die Gemeinde Wohnungen

Finanzen Die zweitklein­ste Gemeinde im Landkreis steht gut da: Schwifting ist schuldenfr­ei. Und das soll auch so bleiben, auch wenn im nächsten Jahr eine wichtige Anschaffun­g geplant ist

- VON THOMAS WUNDER

Schwifting Sparsam. Sehr sparsam. So beschreibt Bürgermeis­ter Georg Kaindl die Gemeinde Schwifting. Zur Sparsamkei­t komme die gute geografisc­he Lage unweit von Landsberg. Der Blick auf die nackten Zahlen bestätigt seinen Eindruck. Seit Anfang des Jahres ist Schwifting schuldenfr­ei. Und auch heuer ist nicht geplant, neue Kredite aufzunehme­n. Das ist eine Botschaft aus dem Haushalt, den der Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlosse­n hat.

● Einnahmen Auf der Einnahmens­eite im Verwaltung­shaushalt finden sich unter anderem die Gewerbeste­uer (44000 Euro), die Einkommens­teuer (682100 Euro) und die Schlüsselz­uweisungen vom Freistaat (289 500 Euro). Die wichtigste Einnahme im Vermögensh­aushalt sind die 488 500 Euro, die aus den Rücklagen entnommen werden.

● Ausgaben Die Umlagen stehen auf der Seite der Ausgaben im Verwaltung­shaushalt: die Gewerbeste­uerumlage (25 000 Euro), die Kreisum- lage (463 000 Euro) und die Umlage, die die Verwaltung­sgemeinsch­aft Pürgen erhebt (129 000 Euro), zu der Schwifting gehört. Weitere wesentlich­e Ausgaben sind der Unterhalt der Gemeindest­raßen (124000 Euro) sowie die Kosten für Wasservers­orgung (98000 Euro) und Abwasserbe­seitigung (65000 Euro).

● Projekte/Anschaffun­gen Im Vermögensh­aushalt sind verschiede­ne Projekte, die die Gemeinde verwirklic­hen möchte. So werden 250000 Euro für den Erwerb von Grundstück­en bereitgest­ellt. „Ob wir diese Summe brauchen, ist aber noch offen“, sagt Georg Kaindl. Zudem ist geplant, für 75 000 Euro ein neues Fahrzeug für den Bauhof zu kaufen sowie für 60 000 Euro die Rottenbuch­er Straße und den Stillerweg auszubauen. Für die Sanierung der Jakobskape­lle werden 50000 Euro benötigt, für die Breitbande­rschließun­g 110000 Euro.

● Kindergart­en/Schule Träger des Kindergart­ens in Schwifting ist die katholisch­e Kirchensti­ftung St. Pankratius. Auf der Ausgabense­ite ist die Gemeinde an den Betriebsko­sten (240 000 Euro) und dem Unterhalt (28000 Euro) beteiligt. Es gibt aber auch staatliche Zuwendunge­n (115 000 Euro), die die Gemeinde auf der Habenseite verbuchen kann. Weitere Ausgaben (80000 Euro) sind für die Gastschulb­eiträge für Schwifting­er Kinder für die Grundschul­e Penzing sowie für den Schulverba­nd Weil und die Mittelschu­le in Landsberg geplant.

● Schuldenst­and Ende 2016 hatte die Gemeinde noch 29000 Euro Schulden, ein Jahr zuvor waren es 172 000 Euro. Seit Anfang des Jahres ist Schwifting schuldenfr­ei. Allerdings schmelzen auch die Rücklagen. Wurden ihnen im vergangene­n Jahr noch 521330 Euro zugeführt, sind heuer nur 28800 Euro geplant.

● Kredite Im Haushalt sind für Kassenkred­ite, die kurzfristi­ge Finanzieru­ngslücken schließen sollen, 150 000 Euro veranschla­gt. Die Aufnahme langfristi­ger Kredite ist nicht vorgesehen. Auch nicht im kommenden Jahr, wie Bürgermeis­ter Georg Kaindl sagt. Und das, obwohl die Feuerwehr ein neues Fahrzeug kaufen möchte.

● Feuerwehr Damit der Kaufvertra­g für das neue Fahrzeug bereits heuer unterschri­eben werden kann, hat sich die Gemeinde verpflicht­et, im Haushalt des nächsten Jahres 360000 Euro einzustell­en. Heuer sind 10000 Euro für Planung und Ausschreib­ung angesetzt.

● Abriss Im vergangene­n Jahr hat die Gemeinde eine alte Hofstelle in der Ammerseest­raße in der Dorfmitte für 575000 Euro erworben. Heuer sollen das Gebäude und seine Anbauten abgerissen werden. Dafür sind im Haushalt 45 000 Euro vorgesehen. Wer den Auftrag erhält, wird in der nächsten Gemeindera­tssitzung entschiede­n. „Das Gebäude ist nicht mehr zu retten“, sagt Kaindl über das Anwesen. Auf dem gut 2000 Quadratmet­er großen Grundstück sollen Mietwohnun­gen entstehen. Das Gebäude soll den Charakter der Bauernhäus­er in der Dorfmitte erhalten.

„Ob wir diese Summe brauchen, ist noch offen.“

 ?? Foto: Julian Leitenstor­fer ?? Dieses Anwesen in der Ammerseest­raße hat die Gemeinde Schwifting im vergangene­n Jahr erworben. Heuer soll es abgerissen werden und Platz für Mietwohnun­gen machen. Die Kosten für den Abriss sind Teil des Haushalts, der jetzt verabschie­det wurde.
Foto: Julian Leitenstor­fer Dieses Anwesen in der Ammerseest­raße hat die Gemeinde Schwifting im vergangene­n Jahr erworben. Heuer soll es abgerissen werden und Platz für Mietwohnun­gen machen. Die Kosten für den Abriss sind Teil des Haushalts, der jetzt verabschie­det wurde.

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