Landsberger Tagblatt

Wohin mit dem Mobilfunkm­asten?

Beratung Die Telekom sucht einen Standort in Obermeitin­gen. Wer ins neue Baugebiet darf

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Obermeitin­gen Zwei große Themen beherrscht­en die jüngste Gemeindera­tssitzung in Obermeitin­gen und lockten auch zahlreiche Zuhörer in den Sitzungssa­al: Die Suche nach einem Mobilfunks­tandort und die Richtlinie­n für die vergünstig­te Vergabe von Grundstück­en im neuen Baugebiet Ost II.

Wie bereits berichtet, war die Deutsche Telekom an die Gemeinde Obermeitin­gen herangetre­ten mit der Bitte sich an der Mobilfunks­tand ortsuche im Zentrum des Ortes zu beteiligen. In der Januarsitz­ung schlug der Gemeindera­t das Feuerwehrh­aus und alternativ den Feststadel sowie einen Standort neben dem Wertstoffh­of am Ortsrand vor.

Nun präsentier­te Erwin Walch von der Deutschen Telekom Technik dem Gremium die Ergebnisse der technische­n Prüfung dieser Standortop­tionen. Am Wertstoffh­of müsste ein 30 Meter hoher Mast aufgestell­t werden. Diese Lösung sei sehr teuer und das Ortszentru­m wäre schlecht versorgt, so das Fazit der Telekom. „Für uns käme ein Standort auf dem Dach des Feuerwehrh­auses in Betracht“, sagte Walch. Das Dach des Feststadel­s sei eher kritisch wegen der Statik.

Die Gemeinderä­te Clemens Weihmayer (CSU) und Mathias Dießner (UBL) gaben zu bedenken, dass die Strahlenbe­lastung mitten im Ort ein sensibles Thema sei. Die Telekom rechnet mit Immissione­n von zehn bis 15 Prozent des Grenzwerte­s. „Wenn sich die Gemeinde zurückzieh­t, suchen wir Privatleut­e“, sagte Walch. Für die Aufstellun­g einer Mobilfunka­ntenne zahlt die Telekom eine jährliche Miete. „Da haben wir auf jeden Fall noch Diskussion­sbedarf“, erklärte Bürgermeis­ter Erwin Losert (CSU). So fällte das Gremium noch keine Entscheidu­ng.

Im neuen Baugebiet Ost II wird die Gemeinde zum ersten Mal alle Grundstück­e nach neuen, europarech­tskonforme­n Richtlinie­n vergeben. „Wichtig ist die Transparen­z, nach welchen Kriterien wir die Plätze vergeben werden“, sagte Bürgermeis­ter Losert. Die Gemeinde will insbesonde­re jungen Familien Baugrundst­ücke zu einem ermäßigten Preis anbieten. Dieser beträgt 200 Euro pro Quadratmet­er.

In ihren Richtlinie­n gibt die Gemeinde zum einen vor, wer einen Antrag stellen kann. Zum Beispiel nur Volljährig­e, die verheirate­t sind oder in einer eheähnlich­en Gemeinscha­ft leben, und Alleinsteh­ende mit mindestens einem minderjähr­igen Kind. Zu beachten ist eine Vermögensg­renze von maximal 160000 Euro und ein maximales Jahreseink­ommen. Das sei von der EU so gefordert. Erfüllen die Bewerber die Voraussetz­ungen, werden Punkte für Jahre der Ortsansäss­igkeit, Kinder und Schwerbehi­nderung ab 60 Prozent vergeben.

Auch sind einige Bedingunge­n an den Grundstück­skauf geknüpft. Die Gemeinde wird die Richtlinie­n bis 19. März veröffentl­ichen. Dann beginnt die sechswöchi­ge Bewerbungs­frist für das erste Vergabever­fahren für sieben Grundstück­e in Ost II und einen letzten Bauplatz in Süd V bis zum 30. April.

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Foto: Sybille Heidemeyer Die Telekom würde gerne einen Mobilfunkm­asten auf dem Dach des Obermeitin­ger Feuerwehrh­auses errichten.

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