Landsberger Tagblatt

Vorsicht beim Lernen im Netz

- VON SVEN KOUKAL redaktion@landsberge­r tagblatt.de

Es ist durchaus verlockend: Statt in der Schule aufpassen zu müssen, lehnt man sich zu Hause einfach zurück und lässt sich auf Youtube vom Schulstoff berieseln. Doch ist das wirklich so sinnvoll? Ich bin aus mehreren Gründen schon skeptisch. Bevor ich wild auf die Videos klicke, sollte ich bedenken, dass jeder ein Lernvideo online stellen kann. Ob die Inhalte überhaupt richtig sind oder die Zusammenhä­nge stimmen, weiß niemand. Schließlic­h schauen keine Experten über die Videos. Es gibt keine Instanz, die Inhalte prüft – anders als in der Schule.

Noch gravierend­er ist es, dass die Videos nicht auf individuel­le Wünsche der Schüler eingehen können. Schließlic­h lernt jeder anders, und auch in einem anderen Tempo. Auf Fragen können die pauschalen Videos keine Antwort geben. Lehrer in der Schule sind ausgebilde­t, auch auf diese Belange ein Auge zu haben und darauf einzugehen.

Sicherlich bringt es auch große Vorteile, sich außerhalb der Schule mit (neuem) Wissen versorgen zu können. Immer mehr solcher Angebote gibt es. Dass die Hilfestell­ung durchaus angenommen wird, ist Fakt. Dass sie die traditione­lle Nachhilfe ablösen wird, eher unwahrsche­inlich.

Dennoch sind die Videos wichtig, denn sie können womöglich dort Impulse setzen, wo es im Unterricht misslungen ist.

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