Selbstgeschrieben und selbstbewusst
Auftritt Der Nachwuchs der Musikschule Dießen präsentiert bereits erstaunliche Facetten seines Könnens. Sehr zur Freude eines Ehepaars, das Besonderes leistete
Dießen Das Frühjahrskonzert der Dießener Musikschule im Theatersaal des Augustinums war in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes: So nutzte Hanni Baur (Vorsitzende Musikschulverein) die Gelegenheit, um sich für eine außergewöhnliche Spende zu bedanken. Und auch die musikalischen Beiträge der Schüler waren so kreativ und abwechslungsreich, dass man das klassische Repertoire, das dieses Mal etwas weniger vertreten war, nicht vermisste.
Gleich zu Beginn überraschte der Nachwuchs aus der musikalischen Früherziehung passend zur Jahreszeit mit einem Perchtentanz. Der sogenannte Pinzgauer Testerer, ein Stampftanz, wird auf das ursprüngliche Austreten der Ähren beim Dreschen mit den Füßen zurückgeführt. Außerdem sollen mit dem Stampfen im Frühling die Samen in der Erde aufgeweckt werden, was die Kleinsten der Musikschule wunderbar laut und nahezu rhythmisch bewerkstelligten, sodass auf der Bühne sinnbildlich die Schneeglöckchen sprossen und zur Freude des Publikums das Schneeglöckchenlied von Gerda Bächli dazu gesungen werden konnte.
Mit Gesang, der berührte, ging es weiter, allerdings in einer anderen Liga. Klaus Wieland intonierte mit seinen erwachsenen und technisch versierten Gesangsschülerinnen Melanie Vordermayr und Carin Hemsing mit „Ein kleines Lied“von Wilhelm Berger und „Die Nacht“von Franz Schubert zwei ausgewählte Liedklassiker.
Klasse bewiesen im ersten Teil des Konzerts auch die Solovorträge der Schüler: Mit wunderbarer Leichtigkeit präsentierte die achtjährige Clea Schultze am Flügel das „Lied ohne Worte“von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Maximilian Hampel interpretierte die anspruchsvolle Beethoven-Sonate „Pathétique“und verlor auch nach einem Hänger nicht die Nerven. Eine Freude war auch der Auftritt der Geschwister Isabel (Trompete) und Thomas Maier (Klavier), die mit ihrer Interpretation der „Promenade Lyonnaise“von Jérome Naulais in Kürze auch beim Landesausscheid von Jugend musiziert in Regensburg zu hören sein werden.
Optisch und akustisch eindrucksvoll ging es nach der Pause mit einem schönen Arrangement von „Oh Happy Day“weiter – eine Hommage des Musikschulorchesters und des Musikschulchors Caecilia Nova an den zum Jahresbeginn verstorbenen Komponisten Ed Hawkins.
Beeindruckend insbesondere zwei Schüler von Thorsten Bendzko, Paulo Werner als Solist an seiner E-Gitarre und Laetizia Schürer als Sängerin und Songschreiberin. Paulo Werner spielte seine Motive
Songschreiberin und Sängerin in einem
in einen Doppler ein. Laetizia Schürer beeindruckte nicht allein mit ihrer Stimme, sondern auch mit ihrem selbst geschriebenen, selbstkomponierten und selbstbewusst vorgetragenen Song „Separation“.
Und bevor das Musikschulorchester zum Schluss mit einer Zugabe vom Publikum verabschiedete, gab es Blumen für zwei großzügige Musikliebhaber: Das Ehepaar Theresia und Werner Hensel hatte der Musikschule mehrere Musikinstrumente und auch das Geld für deren Instandsetzung übergeben. „So etwas Großartiges ist uns noch nie passiert“, freute sich Hanni Baur.