Landsberger Tagblatt

Rendezvous mit Maria

Glaube Ein Italiener, ein Termin, eine Erscheinun­g – und einige Zweifel

- VON MICHAEL BÖHM

Unterfloss­ing Der Zweifel beginnt mit dem Zeitpunkt. Samstag, 17. März, 16.30 Uhr. Klar, jeder ist irgendwie gestresst, hat viel zu tun, einen vollen Terminkale­nder – da muss so ein Treffen schon genau geplant werden. Für uns nichts Ungewöhnli­ches. Aber für die heilige Maria? Es wirkt ein bisschen anmaßend, die Muttergott­es in ein oberbayeri­sches Dorf zu bestellen, in der Erwartung, dass sie dann dort auch tatsächlic­h erscheint. Pünktlich. Und doch soll genau das am heutigen Samstag in der Sankt-Laurentius-Kapelle in Unterfloss­ing geschehen. So jedenfalls verkündet es Salvatore Caputa.

Der Sizilianer lotst dank eines angeblich kurzen Drahtes zu Maria regelmäßig Gläubige an verschiede­ne Orte in der Welt. Dort wurde er schon angefeinde­t, im wahrsten Sinne vom Hof gejagt, aber auch herzlich willkommen geheißen. So wie in Unterfloss­ing, diesem 100-Seelen-Dorf im Landkreis Mühldorf am Inn, unweit des Pilgerorte­s Altötting und Marktl, dem Geburtsort von Papst Benedikt XVI. Schon einmal soll Caputa die Muttergott­es dort erschienen sein. Vor ziemlich genau einem halben Jahr, an einem Samstag, um 16.30 Uhr. Die katholisch­e Kirche hält davon nicht viel. Es gebe kirchlich anerkannte Marienersc­heinungen – die des Italieners zählten aber nicht dazu.

Wer also heute um 16.30 Uhr schon etwas vorhat oder sich nicht auf die hellseheri­schen Fähigkeite­n eines Sizilianer­s verlassen will, dem sei ein Besuch unserer Internetse­ite ans Herz gelegt. Dort stellen wir unter augsburger allgemeine.de/wallfahrt

die beliebtest­en Wallfahrts­orte in der Region vor.

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Foto: Jung, dpa Salvatore Caputa

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