Landsberger Tagblatt

109 Millionen Menschen wählen am Sonntag in Russland ihren Präsidente­n

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● Russland, das größte Land der Erde, wählt am Sonntag sein Staatsober haupt. Nach Angaben der Wahlkommis sion sind rund 109 Millionen Men schen zur Wahl aufgerufen, davon sind sieben Millionen Russen und Russin nen Erstwähler. Gewählt wird von 8 bis 20 Uhr Ortszeit, aber in elf Zeitzo nen. Zwischen dem Beginn der Wahl auf der Halbinsel Kamtschatk­a und dem Ende im westlichst­en Teil Russlands, der Ostsee Exklave Kaliningra­d, liegen 22 Stunden.

● Es stehen acht Kandidaten zur Aus wahl, davon eine Frau. Das Durch schnittsal­ter liegt bei rund 56 Jahren. Der älteste Kandidat ist Wladimir Schirinows­ki, 71, die jüngste Xenia Sobtschak, 36. Kremlchef Wladimir Putin, 65, kandidiert für eine vierte Amtszeit. Putin übernahm bei seiner ersten Amtszeit (2000–2004) die Führung des Landes von Boris Jelzin. Sein erstes Mandat ist geprägt vom Tschetsche­nien Krieg und vom Vor gehen gegen Oligarchen. Der promi nenteste Fall ist der des Ölmanagers Michail Chodorkows­ki.

● Während seiner zweiten Amtszeit (2004–2008) konsolidie­rte Putin seine Macht. Auch der Personenku­lt fes tigte sich. Bei einer scharfen Rede in München 2007 zeichnete sich der Kon flikt Russlands mit dem Westen ab. Nach der Verfassung durfte Putin 2008 nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidiere­n. Sein Vertrauter Dmitri Medwedew übernahm und wurde Präsident, Putin Regierungs­chef. 2012 vollzogen sie eine „Rochade“, Putin wechselte wieder an die Staatsspit­ze. Putins Rückkehr in den Kreml und seine dritte Amtszeit (2012–2018) wurde überschatt­et von Massenpro testen, die schon nach der Parlaments wahl 2011 begonnen hatten und auch nach der Präsidente­nwahl auf flammten. Internatio­nal steht sie im Zeichen der Krim Annexion 2014 und der schärfsten Spannungen mit dem Westen seit dem Ende des Kalten Kriegs.

● Nach Angaben der Wahlkommis­sion dürfen die russischen Wähler in 98000 Wahllokale­n ihre Stimme ab geben. Die Wahlbeteil­igung lag bei der letzten Wahl 2012 nach offizielle­n Angaben bei 65,3 Prozent. Putin er reichte demnach im ersten Wahlgang 63,6 Prozent der Stimmen. (dpa)

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