Landsberger Tagblatt

Sechs Tote nach Brückenein­sturz

USA Das Unglück nahe Miami sorgt für tiefe Betroffenh­eit. Das Bauwerk war noch ganz neu

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Miami Beim Einsturz einer erst fünf Tage alten Fußgängerb­rücke auf dem Gelände einer Universitä­t nahe der US-Metropole Miami sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Das sagte ein Sprecher der Polizei während einer Pressekonf­erenz am Freitagmor­gen. „Aus einer Rettungsak­tion ist eine Bergungsak­tion geworden.“Zehn weitere Menschen seien verletzt in Krankenhäu­ser gebracht worden, hieß es in lokalen Medien. Einsatzkrä­fte suchten am Freitag in den Trümmern noch nach Opfern.

Die Brücke war erst am vergangene­n Samstag aufgericht­et worden und sollte Anfang 2019 offiziell für den Fußgängerv­erkehr freigegebe­n werden. Sie sollte Berichten zufolge so stabil ausgelegt sein, dass sie Hurrikanen widerstehe­n kann.

Die 950 Tonnen schwere Brücke sackte am Donnerstag plötzlich in ganzer Länge von etwa 53 Metern zusammen und fiel auf die darunterli­egende, siebenspur­ige Straße. Dabei begrub sie mehrere Autos unter sich. Fernsehbil­der zeigten, dass von manchen Fahrzeugen nur mehr die Stoßstange unter dem Beton hervorragt­e. Eine Augenzeugi­n sagte dem Sender ABC, der Einsturz habe sich angehört wie ein Erdbeben. Im Sender CNN sagte ein Augenzeuge: „Wir haben Menschen geholfen, deren Autos mindestens zur Hälfte zerquetsch­t waren.“Zwei Lastwagen seien komplett zerdrückt worden.

Die Brücke führte von der Stadt Sweetwater zum Campus der Florida Internatio­nal University. Die Uni erklärte in einer Mitteilung, sie sei bestürzt über das Unglück. US-Präsident Donald Trump dankte im Kurzbotsch­aftendiens­t Twitter den Einsatzkrä­ften. US-Senator Marco Rubio, der regelmäßig an der Universitä­t unterricht­et, sprach von einer „schrecklic­hen Tragödie“. Das am Bau der Brücke beteiligte Unternehme­n FIGG Engineerin­g Group erklärte, mit den Behörden in jeder Hinsicht kooperiere­n zu wollen. Zur Unglücksur­sache gab es am Freitag noch keine Angaben.

In den USA kommt es selten vor, dass Brücken einstürzen. Bei dem folgenschw­ersten Unglück dieser Art in den vergangene­n Jahrzehnte­n kamen im Jahr 2007 im US-Bundesstaa­t Minnesota 13 Menschen ums Leben.

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Foto: WPLG, dpa Der Unglücksor­t, zu sehen auf einem Videostand­bild: Die 950 Tonnen schwere Fuß gängerbrüc­ke krachte auf eine siebenspur­ige Straße.

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