Gold nach 2918 Tagen
Paralympics Biathlet Martin Fleig beendet eine lange Durststrecke der Männer
Pyeongchang Martin Fleig beendete den „Männer-Fluch“, Andrea Eskau lieferte einfach weiter. Biathlet Fleig hat in Pyeongchang Gold geholt und den deutschen Männern die erste Medaille bei Winter-Paralympics seit 2918 Tagen beschert. Bei den Frauen siegte Andrea Eskau und holte nach Gold und zweimal Silber ihr bereits viertes Edelmetall in Südkorea. Die 46-Jährige stieg damit am Freitag zur aktuell erfolgreichsten deutschen Athletin der Spiele auf. Die sehbehinderte Clara Klug gewann ihre zweite Bronzemedaille.
„Ich habe immer noch nicht begriffen, was da heute passiert ist“, sagte Fleig noch neun Stunden nach dem Zieleinlauf im „Alpenhaus“. Dort wurde der 28-jährige Freiburger nach seinem Triumph über 15 Kilometer mit schwarz-rot-goldenen Flaggen und Laola empfangen. Dass er als erster deutscher Mann seit acht Jahren eine Medaille gewann, sei „natürlich umso schöner“, sagte Fleig, der im Ziel Freudentränen weinte. „Wir haben starke Frauen. Jetzt habe ich gezeigt, dass auch Männer Gold gewinnen können.“Die Alpin-Skifahrer Gerd Schönfelder und Martin Braxenthaler waren in Vancouver 2010 bis dahin die letzten deutschen MedaillenMänner gewesen. „Der MännerFluch ist jetzt gebannt“, sagte Deutschlands Chef de Mission Karl Quade. Zu Fleig, der in der sitzenden Kategorie zuvor Sechster und Vierter in Südkorea geworden war, sagte er: „Es freut mich unglaublich für Martin. Er hat so viel investiert. Das I-Tüpfelchen ist jetzt da mit der Goldmedaille.“
Eine große Leistung lieferte auch Andrea Eskau. Etwa eine halbe Stunde vor Fleig hatte sich die 46-Jährige über 12,5 Kilometer ihre zweite Goldmedaille in Pyeongchang gesichert. Wie Fleig war auch die Magdeburgerin fehlerfrei geblieben. „Wenn’s läuft, dann läuft’s“, sagte sie lachend.