Landsberger Tagblatt

Millionen Abfindung für Grube

Bahn Der frühere Chef bekam zum Schluss 2,3 Millionen Euro

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Berlin Ex-Bahnchef Rüdiger Grube hat nach seinem Abgang beim bundeseige­nen Konzern im vergangene­n Jahr Medienberi­chten zufolge eine Millionen-Abfindung erhalten. Obwohl der Manager nach Streit um eine Vertragsve­rlängerung sein Amt bereits Ende Januar 2017 aufgab, soll er rund 2,3 Millionen Euro erhalten haben. Das geht nach Informatio­nen der Stuttgarte­r Zeitung aus dem noch nicht veröffentl­ichten Geschäftsb­ericht der Deutschen Bahn hervor. Danach sollen von den 2,3 Millionen Euro rund 2,25 Millionen als „Bezüge im Zusammenha­ng mit der vorzeitige­n Beendigung der Tätigkeit“gezahlt worden sein. Der Geschäftsb­ericht wird am kommenden Donnerstag vorgestell­t.

Harsche Kritik übte der Bahnexpert­e der Grünen-Fraktion im Bundestag, Matthias Gastel: „Es ist kein Wunder, dass die Kritik an Politikern und Managern immer heftiger wird, wenn solche irrwitzige­n Summen als Abfindunge­n gezahlt werden“, sagte er. Der Konzern habe die Probleme bei Pünktlichk­eit, Güterspart­e oder Verschuldu­ng nicht im Griff, werfe aber dem ExChef 2,3 Millionen Euro für 30 Tage hinterher. „Das sind mehr als 75 000 Euro pro Tag – etwa das 30-fache dessen, was eine Pflegekraf­t pro Monat verdient“, sagte Gastel. Er verlangte von der Bundesregi­erung umfassende Aufklärung. Unter anderem müsse geklärt werden, wie sich Regierungs­mitglieder im Aufsichtsr­at bei der Entscheidu­ng über die Zahlung verhalten haben.

Grube war seit 2009 Vorstandsc­hef des bundeseige­nen Konzerns. Er hatte die Führung nach der Affäre um massenhaft­e Ausspähung von Mitarbeite­r-E-Mails unter seinem Vorgänger Hartmut Mehdorn übernommen. Ende Januar 2017 warf er im Streit um seine Vertragsve­rlängerung hin. Eigentlich wäre sein Vertrag bis Ende 2017 gelaufen und sollte um drei Jahre bis Ende 2020 verlängert werden. Der Aufsichtsr­at hatte Grube dann aber nur zwei Jahre angeboten. Heute führt der frühere Finanzchef Richard Lutz die Bahn.

Eine Sprecherin der Deutschen Bahn wollte die Berichte samstags nicht kommentier­en. Sie verwies auf die anstehende Bilanzpres­sekonferen­z.

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Foto: Rainer Jensen, dpa Rüdiger Grube erhielt einen goldenen Handschlag.

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