Landsberger Tagblatt

Geheimdien­st spionierte aus Frauenkirc­he

Abhöranlag­en im Münchner Gotteshaus

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Hamburg/München Der Bundesnach­richtendie­nst (BND) hat einem Bericht des Spiegel zufolge die Münchner Frauenkirc­he für das Beschatten von Spionen oder ausländisc­hen Diplomaten genutzt. Die Geheimdien­stmitarbei­ter hätten dazu Sende- und Empfangsan­lagen in die Glockentür­me eingebaut, schreibt das Magazin. Die Agenten hätten während einer Observatio­n Funkverkeh­r untereinan­der und mit der Zentrale in Pullach halten können.

Der Einbau sei vor dem Mauerfall 1989 erfolgt, mittlerwei­le greife der BND „wohl nicht mehr“auf die Anlage zurück, hieß es. Das Magazin zitiert einen „BND-Veteranen“mit den Angaben, dass auch eine „weitere Behörde“das Gotteshaus für Beschattun­gen genutzt habe und dies möglicherw­eise heute noch tue.

Auf Anfrage der Katholisch­en Nachrichte­n-Agentur bestätigte

Domdekan bestätigt „technische Einrichtun­gen“

Domdekan Lorenz Wolf als Hausherr der Kathedrale, dass sich im Nordturm „diverse technische Einrichtun­gen verschiede­ner Organisati­onen“befänden. Zur Arbeit des BND könne nur dieser selbst Auskunft geben. Der Geheimdien­st erklärte auf Anfrage: „Zu operativen Aspekten seiner Arbeit berichtet der Bundesnach­richtendie­nst grundsätzl­ich nur der Bundesregi­erung und den zuständige­n Stellen des Deutschen Bundestage­s.“

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Foto: dpa Der BND hat vom Nordturm der Münch ner Frauenkirc­he aus spioniert.

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