Landsberger Tagblatt

Ende gut, alles gut

Ski alpin Viktoria Rebensburg gewinnt die kleine Kristallku­gel im Riesenslal­om. Dieser Triumph hilft ihr darüber hinweg, dass sie bei Olympia leer ausgegange­n ist

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Als Feierbiest ist Viktoria Rebensburg eigentlich nicht bekannt – auf ihren Coup wollte die beste Riesenslal­om-Fahrerin des Winters dann aber doch anstoßen. Die Oberbayeri­n sicherte sich beim WeltcupFin­ale in Are ihre dritte DisziplinK­ristalltro­phäe, ließ sich dabei auch von einer Rennabsage nicht die Laune verderben und kündigte am Sonntag an: „Wir fliegen erst morgen heim. Da ergibt sich schon die Möglichkei­t, das eine oder andere Getränk zu nehmen.“

Und das hat sich Rebensburg verdient, ihr Riesenslal­om-Winter war beeindruck­end: Von acht WeltcupRen­nen in dieser Disziplin gewann die 28-Jährige drei, dreimal wurde sie Zweite, nur zweimal landete sie außerhalb der Top 10. „Sie kann sehr stolz sein“, sagte Alpinchef Wolfgang Maier. „Sie hat die Kugel verdient und souverän gewonnen. Sportlich die höchste Auszeichnu­ng ist die, die man über die ganze Saison hinweg gewinnt.“

Mit 92 Punkten Vorsprung auf Tessa Worley aus Frankreich sicherte sich Rebensburg ihre dritte kleine Kristallku­gel nach 2011 und 2012.

Die Absage des Riesentorl­aufs wegen zu heftiger Sturm- und Schneeböen in Are hatte am Sonntag kaum noch entscheide­nde Auswirkung­en auf den Kampf um die Kugel: Um an der Spitze des DisziplinK­lassements noch abgefangen zu werden, hätte Weltmeiste­rin Worley das Rennen gewinnen und Rebensburg im WM-Ort von 2019 die Top 15 verpassen müssen.

Glücklich und gelöst stieg sie auf das Podium und präsentier­te im schwedisch­en Schneetrei­ben die Kugel. „Ich habe gar nicht gewusst, dass die so schwer ist“, witzelte die Olympiasie­gerin von 2010 sechs Jahre nach ihrem bis dahin letzten Erfolg in der Disziplinw­ertung. Mehr als drei Kugeln im Riesentorl­auf gewann bislang nur die Schweizeri­n Vreni Schneider mit fünf.

Dass Rebensburg Platz drei der Gesamtwert­ung hinter US-Star Mikaela Shiffrin und Wendy Holdener aus der Schweiz verteidigt­e, machte den Abschluss einer für sie komplizier­ten Saison nur noch wertvoller. Im Januar hatte sie wegen eines hartnäckig­en Infekts nämlich gleich fünf Rennen verpasst. „Das ist rich- tig schön, weil man weiß, wie viel harte Arbeit dahinterst­eckt“, betonte die Kreutherin in der ARD. „Es zeigt, dass die Konstanz über die ganze Saison vorhanden war.“

Ihre insgesamt 977 Punkte holte Rebensburg bei nur 18 Starts. Selbst die Olympische­n Winterspie­le von Pyeongchan­g mit der knapp verpassten Medaille seien angesichts der Kristallku­gel abgehakt, sagte Rebensburg. „Das ist wirklich abgeschlos­sen und zum Glück Geschichte. Es war wichtig, dass ich ein gutes Ende hinlege. Das stimmt mich positiv für das nächste Jahr.“Dann geht es wieder um Siege und Kugeln sowie bei der Rückkehr nach Are um WM-Medaillen.

Auch Sportdirek­tor Maier kann optimistis­ch auf den nächsten Winter blicken, und das nicht nur wegen seiner „Podiumskil­lerin“, wie er Vorzeige-Rennfahrer­in Rebensburg adelte. „Mit 19 Podien war das eine gute Saison“, sagte Maier. Es war sogar die beste Bilanz seit 2014, als Erfolgsgar­antin Maria Höfl-Riesch ihre Karriere beendet hatte. Dabei stand die Saison unter erschwerte­n Bedingunge­n, wie Maier erinnerte: „Wir hatten extreme Höhen und Tiefen. Wir mussten Felix Neureuther und Stefan Luitz ersetzen, das schien unmöglich.“

Aber andere sprangen überrasche­nd in die Bresche, allen voran Abfahrts-Ass Thomas Dreßen mit zwei Siegen, unter anderem dem Coup in Kitzbühel. „Darauf darf man mit gewissem Stolz zurückblic­ken“, sagte Maier. BUNDESLIGA, FRAUEN Viertelfin­ale, Play off 2. BUNDESLIGA SÜD, FRAUEN

 ?? Foto: Jonathan Nackstrand, afp ?? Zum dritten Mal ist Viktoria Rebensburg die beste Riesenslal­om Fahrerin eines Winters. Sie krönt damit eine Saison, die nicht nur wegen eines hartnäckig­en Infekts zu den komplizier­teren ihrer Karriere gehörte.
Foto: Jonathan Nackstrand, afp Zum dritten Mal ist Viktoria Rebensburg die beste Riesenslal­om Fahrerin eines Winters. Sie krönt damit eine Saison, die nicht nur wegen eines hartnäckig­en Infekts zu den komplizier­teren ihrer Karriere gehörte.

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