Landsberger Tagblatt

Wellingers Tief hält an

Skispringe­n Seit Olympia springt er hinterher – ganz anders als Kamil Stoch

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Vikersund Absturz für Andreas Wellinger, Triumph für Kamil Stoch: Der überragend­e Pole hat seine exzellente Saison gekrönt und schon eine Woche vor Saisonende zum zweiten Mal in seiner Karriere den Gesamtwelt­cup der Skispringe­r gewonnen. „König Kamil“, wie er in seiner Heimat genannt wird, reichte beim Dreifacher­folg der Norweger beim Skifliegen in Vikersund am Sonntag Rang sechs, um den Triumph in der Wertung perfekt zu machen. Stoch sicherte sich mit 223 und 237 Metern auch den Sieg bei der zehntägige­n Raw-Air-Tour, der ihm einen Siegersche­ck über 60 000 Euro einbringt.

Als „Maßstab“und „Mann der Stunde“hatte Bundestrai­ner Werner Schuster den Polen in den vergangene­n Wochen gelobt. Für die deutschen Adler glänzte beim enttäusche­nden 36. Platz von Wellinger auf der größten Skiflugsch­anze vor allem Markus Eisenbichl­er. Der Bayer war wie im Team-Bewerb der stärkste Deutsche und sicherte sich mit Flügen auf 232 und 226,5 Meter den siebten Rang. „Ich hatte wunderschö­ne Flüge hier und kann mit positivem Gefühl nach Hause gehen“, befand Eisenbichl­er in der ARD. Am norwegisch­en Sieger Robert Johansson, der auf 232 und 246 Meter flog, und seinen beiden Landsmänne­rn Andreas Stjernen und Daniel Andre Tande gab es dennoch kein Vorbeikomm­en. Der Vikersund-Sieger gewann als Zweiter der Raw-Air-Tour immerhin noch 30 000 Euro.

Während die Deutschen nach den Winterspie­len von Pyeongchan­g immer mehr abbauen, drehen die Norweger gegen Saisonende immer stärker auf. Am Samstag hatten Tande, Stjernen, Johansson und Johann Andre Forfang beim Teamfliege­n mit umgerechne­t mehr als 200 Metern Vorsprung gewonnen. Die Deutschen waren auf Rang vier auch hier nur Zuschauer. „Eine Packung“, wie Coach Schuster feststellt­e.

Waren Podestplät­ze vor Olympia die Normalität, sind sie danach zu einer Rarität geworden. Für Richard Freitag, der am Sonntag mit Flügen auf 219,5 und 226 Meter immerhin Rang acht belegte, geht es am Finalwoche­nende im slowenisch­en Planica noch um Rang zwei im Gesamtklas­sement. „Einfach weitermach­en und die Skifliegen genießen“, gab der Sachse die Devise aus. Mit dem Genießen ist es bei Teamkolleg­e Wellinger inzwischen vorbei, die Formkurve zeigt rapide nach unten. Auf einen schwachen Teamwettka­mpf folgte Rang 36 von 40 im Einzel. Er habe derzeit „nicht die Form“, gestand der Ruhpolding­er, der in Pyeongchan­g drei Medaillen abräumte. Teamkolleg­e Eisenbichl­er riet: „Da braucht er nicht traurig zu sein. Einfach ein Bier trinken und eine Nacht drüber schlafen.“ BUNDESLIGA, FRAUEN 3. LIGA SÜD, FRAUEN BAYERNLIGA, MÄNNER BAYERNLIGA, FRAUEN

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Andreas Wellinger

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