Frauenpower und Solidarität
Themenabend Den Spagat zwischen Haushalt, Kindererziehung und Berufsleben meistern
Dießen Zahlreiche Frauen, Freundinnen, Familien und natürlich auch interessierte Männer fanden am internationalen Weltfrauentag den Weg ins Augustinum, um sich zu informieren und den Kultfilm „Die göttliche Ordnung“anzusehen. Der heitere Streifen mit ernstem Hintergrund, gedreht von der italienischschweizerischen Regisseurin und Drehbuchautorin Petra BlondinaVolpe thematisiert den Kampf der Schweizerinnen um das Stimm- und Wahlrecht am Beispiel eines kleinen Dorfes im Kanton Appenzell. Ein Recht, das den Frauen in der Schweiz erst nach einer eidgenössischen Abstimmung am 7. Februar 1971 zugestanden wurde. Organisiert wurde der Kinoabend mit Rahmenprogramm, der Solidarität auf schöne Art und Weise spürbar machte, vom Katholischen Frauenbund Dießen.
Nach einem „Ladies-Cocktail“mit netten Begegnungen im Foyer begab sich das Publikum in den Kinosaal, um dort von Vorstandsfrau Sandra Perzul und der Medienbeauftragten des Frauenbunds, Beate Bentele, mehr über die aktuelle Situation der Frauen auf dem heutigen Arbeitsmarkt und über die Geschichte des Weltfrauentages zu erfahren.
Der 8. März, so Bentele, werde in 120 Ländern als Weltfrauentag gewürdigt. In Bayern habe die Frauenbewegung eine über 100-jährige Vergangenheit. So sei die Gründerin des Frauenbundes, Ellen Amann, 1919 eine der ersten Frauen im Bayrischen Parlament gewesen, dem sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1932 angehörte. Mit der Aktion „100 Jahre Frauenwahlrecht – Frauen! Wählt! Frauen!“solle erreicht werden, dass zur Landtagswahl 2018 die Wahllisten gleichmäßig mit Frauen und Männern besetzt werden.
Wie sich die Situation der Frauen im Lande aktuell darstellt, erläuterte Sandra Perzul aus dem Vorstandsteam des Dießener Frauenbunds, die hauptberuflich als Pressesprecherin und Marketingverantwortliche für die Agentur für Arbeit tätig ist. Aktuell seien im Landkreis Landsberg 6851 Personen geringfügig beschäftig, 4325 davon, so Perzul, sind Frauen. Während Männer meist in Vollzeit arbeiten, würden die Frauen versuchen, „den Spagat zwischen Kindererziehung, Haushalt und Berufsleben zu meistern“.
„Diesen Abend widmen wir allen, die offen sind für gesellschaftlichen Wandel“, betonte abschließend Kulturreferentin Sabine Cichowski.