Landsberger Tagblatt

Ein Bus für einen Kilometer?

Die Landsberge­r „Aufmacher“wollen ihre Kunden nicht laufen lassen

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Landsberg Fährt während der Sperrung der Schlossber­ggarage ein Shuttle-Bus von der Waitzinger Wiese in die Innenstadt? Der Landsberge­r Einzelhänd­ler-Verein „Aufmacher“würde gern eine solche Busverbind­ung für den knappen Kilometer zwischen Parkplatz und Fußgängerz­one einrichten. Ob das klappt, ist aber noch offen: denn ohne behördlich­e Genehmigun­g geht nichts.

Dass es nicht so einfach werden würde, ist Christian Becker, dem Inhaber des Delikatess­en- und Weingeschä­fts Medardus Wallner, jedenfalls schnell klar geworden, nachdem er sich wegen dieser Idee ans städtische Ordnungsam­t gewandt hatte. Von der Stadtverwa­ltung wurde er nämlich sogleich an den ÖPNV-Beaufragte­n Dietmar Winkler im Landratsam­t verwiesen. Von diesem erfuhr Becker, dass ein solcher Busverkehr nicht in seine Zuständigk­eit falle, sondern von der Regierung von Oberbayern genehmigt werden müsste. Wenn der Busservice als Linienverk­ehr genehmigt werden müsse, befürchtet Becker, dann könnte das Vorhaben freilich leicht „an der Bürokratie scheitern“– oder zumindest nicht pünktlich zu Beginn der Garagenspe­rrung Anfang April starten.

Fest steht schon mal, dass nicht jeder so einfach einen Bus fahren lassen kann, erläutert Dietmar Winkler. Dazu müsse ein Betreiber die einem Busunterne­hmen entspreche­nde Qualifikat­ion nachweisen, um die erforderli­che Konzession zu erhalten. Daneben sei es auch denkbar, für einen befristete­n „Versuchsve­rkehr“für einen Zeitraum von mehreren Monaten eine einstweili­ge Erlaubnis zu bekommen.

Weil es bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich war, ein Angebot von einem Busunterne­hmen zu bekommen, überlegt Becker auch, ob es möglich wäre, den Shuttle-Bus auch in Form von achtsitzig­en Taxis einzuricht­en. Ein solches Fahrzeug wäre wohl ausreichen­d, meint Becker – und auch von den Geschäftsl­euten und Gastronome­n in der Innenstadt leichter zu finanziere­n.

Das Geld für den Einsatz eines Fahrzeugs mit Platz für acht Fahrgäste würde von Geschäftsl­euten in der Altstadt aufgebrach­t. Konkret könnte das so geschehen, dass ein von den „Aufmachern“beauftragt­er Taxi-Unternehme­r ein Fahrzeug mietet und dieses dann mit Werbung beklebt wird. Außerdem werde noch ein größerer Sponsor gesucht. Becker spricht von Kosten in Höhe von rund 50000 Euro.

Sollte der Bus-Plan scheitern – etwa mangels amtlicher Genehmigun­g – hat Becker übrigens noch eine weitere Idee: Man könnte auch Fahrradrik­schas auf der knapp einen Kilometer langen Strecke von der Waitzinger Wiese zur Ludwigstra­ße verkehren lassen.

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Foto: Gerald Modlinger Solche Großraum Taxis, wie sie gestern am Bahnhof in Landsberg standen, könnten für den Shuttle Service zum Einsatz kommen.

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