Kritik am Zustand der Straße
Die Scheuringer hadern auch mit ihren Mitbürgern. Das wird bei den Themen Entwässerung und Hundetoiletten deutlich. Was der Bürgermeister dazu sagt
Scheuring Was bewegt die Scheuringer? Bei der Bürgerversammlung wurden die Themen Oberflächenentwässerung, Straßenzustand und Hundetoiletten an Bürgermeister Manfred Menhard herangetragen. Zuvor hatte er vor rund 50 Zuhörern in einem kompakten Vortrag einen Rückblick über das vergangene Jahr aus der Verwaltung und der Gemeindepolitik gegeben.
Zu den Hinweisen der Bürger auf den schlechten Zustand der 2014 sanierten Straße von Gut Lichtenberg bis zur Ortseinfahrt sagte Menhard, dass das Thema bekannt sei. „Hier geht es um Gewährleistungsansprüche der Gemeinde. Wir sind mit der Firma wegen Nachbesserungen im Gespräch, ebenso mit den Behörden wegen verkehrstechnischer Maßnahmen an den Seitenstreifen.“
Probleme gibt es an manchen Stellen im Ort mit der Oberflächenentwässerung. Ein Redner sprach die Situation in der Lechstraße an. „Bei starkem Regen steht das Wasser in meinem Hofraum.“Er forder- te Konsequenzen für die Verursacher. „Ich kann nur appellieren, dass die Grundstücksbesitzer Maßnahmen ergreifen, damit das Oberflächenwasser auf den Grundstücken versickert“, sagte Manfred Menhard. Eine Gesamtlösung werde es aber erst geben, wenn die Straße neu gebaut werde. „Wir werden das Thema wieder aufgreifen“, sagte der Bürgermeister zu.
Wie in vielen anderen Gemeinden erregen sich auch in Scheuring die Gemüter über den Umgang vieler Hundebesitzer mit den Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner. Für die Forderung nach Aufstellung von Hundetoiletten konnte sich Menhard nicht erwärmen. „Das Problem wird damit nicht gelöst.“Er sagte, dass er es seinen beiden Gemeindearbeitern nicht zumutet, diese dann zu leeren. „Diese sind mit anderen Arbeiten gut ausgelastet.“Menhard bezeichnete das „unver- nünftige Verhalten vieler Hundebesitzer“als Willkür. „Überall liegen Beutel in der Flur, es ist ein Graus“, bekam er Unterstützung aus der Bürgerschaft. „Jeder kann einen Beutel mitnehmen und in der Tonne zu Hause entsorgen“, so die Meinung des Bürgermeisters. Einen weitergehenden Vorschlag, nämlich über eine DNA-Datenbank sowie entsprechende Untersuchungen die Verursacher zu identifizieren und dann gezielt zu sanktionieren, will Menhard in Bezug auf Machbarkeit und Kosten untersuchen lassen.
Im Bericht des Bürgermeisters war zu erfahren, dass die Einwohnerzahl in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen ist und aktuell 2022 Personen zählt. Mit gestiegen ist auch das Volumen des Gemeindehaushalts. In seinem Vortrag listete Menhard eine ganze Reihe von Investitionen auf, die im vergangenen Jahr getätigt wurden. Ausgaben von nahezu 1,3 Millionen Euro flossen in Hochbaumaßnahmen, vorrangig in das Projekt „Sozialer Wohnungsbau am Grillenweg“. Wie berichtet, entstehen dort 15 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe. Wert legt Menhard dabei auf die Feststellung, dass es sich dabei nicht ausschließlich um Sozialwohnungen handelt. „Wir werden dort Wohnungen auch frei vergeben.“Er nannte einen aufgrund der Förderung vorgegebenen Quadratmeterpreis von 7,50 Euro Kaltmiete. Finanziert werde das rund 3,3 Millionen Euro teure Projekt mit einem zinsverbilligten Darlehen in Höhe von knapp 2,2 Millionen Euro. Der Staat fördere das Wohnungsbauprojekt mit etwa 1,2 Millionen Euro.
Noch nicht abgeschlossen sind die Arbeiten am Dammbauwerk zum Hochwasserschutz, das östlich der Gemeinde in der Nähe eines Aussiedlerhofes entsteht. Dazu teilte Manfred Menhard auf Nachfrage aus der Bürgerschaft mit, dass die Planungsarbeiten für das Auslassbauwerk und den notwendigen Lückenschluss am Feldweg vergeben seien. Der Feldweg soll geschlossen werden, sagte Menhard. Zur künftigen Erreichbarkeit der Felder gebe es neue Ideen, die aber noch im Detail abgeklärt werden müssten.
„Das Problem wird damit nicht gelöst.“