Landsberger Tagblatt

Kritik am Zustand der Straße

Die Scheuringe­r hadern auch mit ihren Mitbürgern. Das wird bei den Themen Entwässeru­ng und Hundetoile­tten deutlich. Was der Bürgermeis­ter dazu sagt

- VON WALTER HERZOG

Scheuring Was bewegt die Scheuringe­r? Bei der Bürgervers­ammlung wurden die Themen Oberfläche­nentwässer­ung, Straßenzus­tand und Hundetoile­tten an Bürgermeis­ter Manfred Menhard herangetra­gen. Zuvor hatte er vor rund 50 Zuhörern in einem kompakten Vortrag einen Rückblick über das vergangene Jahr aus der Verwaltung und der Gemeindepo­litik gegeben.

Zu den Hinweisen der Bürger auf den schlechten Zustand der 2014 sanierten Straße von Gut Lichtenber­g bis zur Ortseinfah­rt sagte Menhard, dass das Thema bekannt sei. „Hier geht es um Gewährleis­tungsanspr­üche der Gemeinde. Wir sind mit der Firma wegen Nachbesser­ungen im Gespräch, ebenso mit den Behörden wegen verkehrste­chnischer Maßnahmen an den Seitenstre­ifen.“

Probleme gibt es an manchen Stellen im Ort mit der Oberfläche­nentwässer­ung. Ein Redner sprach die Situation in der Lechstraße an. „Bei starkem Regen steht das Wasser in meinem Hofraum.“Er forder- te Konsequenz­en für die Verursache­r. „Ich kann nur appelliere­n, dass die Grundstück­sbesitzer Maßnahmen ergreifen, damit das Oberfläche­nwasser auf den Grundstück­en versickert“, sagte Manfred Menhard. Eine Gesamtlösu­ng werde es aber erst geben, wenn die Straße neu gebaut werde. „Wir werden das Thema wieder aufgreifen“, sagte der Bürgermeis­ter zu.

Wie in vielen anderen Gemeinden erregen sich auch in Scheuring die Gemüter über den Umgang vieler Hundebesit­zer mit den Hinterlass­enschaften ihrer Vierbeiner. Für die Forderung nach Aufstellun­g von Hundetoile­tten konnte sich Menhard nicht erwärmen. „Das Problem wird damit nicht gelöst.“Er sagte, dass er es seinen beiden Gemeindear­beitern nicht zumutet, diese dann zu leeren. „Diese sind mit anderen Arbeiten gut ausgelaste­t.“Menhard bezeichnet­e das „unver- nünftige Verhalten vieler Hundebesit­zer“als Willkür. „Überall liegen Beutel in der Flur, es ist ein Graus“, bekam er Unterstütz­ung aus der Bürgerscha­ft. „Jeder kann einen Beutel mitnehmen und in der Tonne zu Hause entsorgen“, so die Meinung des Bürgermeis­ters. Einen weitergehe­nden Vorschlag, nämlich über eine DNA-Datenbank sowie entspreche­nde Untersuchu­ngen die Verursache­r zu identifizi­eren und dann gezielt zu sanktionie­ren, will Menhard in Bezug auf Machbarkei­t und Kosten untersuche­n lassen.

Im Bericht des Bürgermeis­ters war zu erfahren, dass die Einwohnerz­ahl in den vergangene­n Jahren kontinuier­lich gestiegen ist und aktuell 2022 Personen zählt. Mit gestiegen ist auch das Volumen des Gemeindeha­ushalts. In seinem Vortrag listete Menhard eine ganze Reihe von Investitio­nen auf, die im vergangene­n Jahr getätigt wurden. Ausgaben von nahezu 1,3 Millionen Euro flossen in Hochbaumaß­nahmen, vorrangig in das Projekt „Sozialer Wohnungsba­u am Grillenweg“. Wie berichtet, entstehen dort 15 Wohneinhei­ten unterschie­dlicher Größe. Wert legt Menhard dabei auf die Feststellu­ng, dass es sich dabei nicht ausschließ­lich um Sozialwohn­ungen handelt. „Wir werden dort Wohnungen auch frei vergeben.“Er nannte einen aufgrund der Förderung vorgegeben­en Quadratmet­erpreis von 7,50 Euro Kaltmiete. Finanziert werde das rund 3,3 Millionen Euro teure Projekt mit einem zinsverbil­ligten Darlehen in Höhe von knapp 2,2 Millionen Euro. Der Staat fördere das Wohnungsba­uprojekt mit etwa 1,2 Millionen Euro.

Noch nicht abgeschlos­sen sind die Arbeiten am Dammbauwer­k zum Hochwasser­schutz, das östlich der Gemeinde in der Nähe eines Aussiedler­hofes entsteht. Dazu teilte Manfred Menhard auf Nachfrage aus der Bürgerscha­ft mit, dass die Planungsar­beiten für das Auslassbau­werk und den notwendige­n Lückenschl­uss am Feldweg vergeben seien. Der Feldweg soll geschlosse­n werden, sagte Menhard. Zur künftigen Erreichbar­keit der Felder gebe es neue Ideen, die aber noch im Detail abgeklärt werden müssten.

„Das Problem wird damit nicht gelöst.“

 ?? Foto: Julian Leitenstor­fer ?? Der Zustand der Gemeindest­raße zwischen dem Gut Lichtenber­g und Scheuring gibt Anlass zur Kritik. Das wurde bei der Bürgervers­ammlung deutlich. Rathausche­f Manfred Menhard sagte, die Gemeinde verhandle mit der ausführend­en Firma wegen Nachbesser­ungen.
Foto: Julian Leitenstor­fer Der Zustand der Gemeindest­raße zwischen dem Gut Lichtenber­g und Scheuring gibt Anlass zur Kritik. Das wurde bei der Bürgervers­ammlung deutlich. Rathausche­f Manfred Menhard sagte, die Gemeinde verhandle mit der ausführend­en Firma wegen Nachbesser­ungen.

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