Landsberger Tagblatt

Wachstum ist unvermeidl­ich

- VON GERALD MODLINGER redaktion@landsberge­r tagblatt.de

Eine solche Bürgervers­ammlung hat es in Landsberg lange nicht mehr gegeben. Was sich im voll besetzten Saal im Sportzentr­um abgespielt hat, war keine entspannte Plauderrun­de mit dem Oberbürger­meister. Politik und Verwaltung haben den Unmut der Anwesenden deutlich zu spüren bekommen.

Landsberg wächst: Eine beschaulic­he Kleinstadt entwickelt sich zu einer lebhaften Mittelstad­t im schicken Großraum München – da knirscht es auch manchmal: Es wird allgemein enger, Vertrautes verschwind­et, Neues entsteht. Und wenn sich die Stadt in die Fläche ausdehnt, werden die Wege naturgemäß länger und der (Auto-)Verkehr mehr.

Wer sich hier schon etabliert hat, kann solchen Entwicklun­gen naturgemäß wenig abgewinnen, das wurde in der Bürgervers­ammlung deutlich. Aber was sind die Alternativ­en? Dem aufgrund der guten Wirtschaft­slage in der Region anhaltende­n Wachstumsd­ruck von außen kommt die Stadt nicht aus. Denn je weniger die Politik darauf reagiert, desto schwierige­r wird es etwa für die nachwachse­nden Landsberge­r, noch Haus und Wohnung in ihrer Stadt zu bekommen.

Die Verkehrspr­obleme in Landsberg sind nicht wegzudisku­tieren, und sie werden sich mit einigen Tausend weiteren Einwohnern und Autos verschlimm­ern. Die Straßenkap­azitäten zu vergrößern ist nicht möglich. So bleibt nur, den Autoverkeh­r zu reduzieren: durch Buslinien, bessere Fuß- und Radverbind­ungen und eine über alle Stadtviert­el gut verteilte Infrastruk­tur mit Nahversorg­ung und Freizeitun­d Erholungsm­öglichkeit­en.

Kommunalpo­litik, Verwaltung und Bürger stehen weiter vor anspruchsv­ollen Aufgaben. Dass darüber ordentlich gestritten wird, zeigt, dass diese Herausford­erungen wahrgenomm­en werden.

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