Das Derby zweier Kellerkinder
Spiel der Woche Weil und Schwabhausen kämpfen gegen den Abstieg
Weil/Schwabhausen Der FC Weil überraschte in der vergangenen Saison als Aufsteiger in die Kreisklasse4 am Ende mit einem hervorragenden dritten Platz. Bis zum Schluss spielte man sogar um den Aufstieg mit. Ganz anders verläuft diese Saison.
Nach vier Niederlagen hintereinander vor der Winterpause ist man gefährlich abgerutscht und liegt derzeit mit 18 Zählern nur einen Punkt vor einem Abstiegsrelegationsplatz.
Noch schlechter steht der aktuelle Gegner aus Schwabhausen im brisanten Nachbarschafts-Derby da. Mit gerade mal 9 Zählern sind es bereits 7 Punkte Rückstand zum Relegationsplatz. Im Spiel der Woche wird sich zeigen, ob Weil sich etwas Luft verschaffen kann oder Schwabhausen, mit neuem Trainer, sich weiter Hoffnung machen darf. Anpfiff der Begegnung ist um 15 Uhr in Weil.
„Wir dürfen die beiden nächsten Spiele gegen Schwabhausen und dann in Schongau nicht verlieren, denn wir stecken mitten im Abstiegskampf“, ist sich Weils Trainer Lüko Holthuis der prekären Lage natürlich bewusst.
Holthuis, der es während der eigenen Karriere Anfang der 90erJahre zum Profi in der zweite Liga bei Hessen Kassel und Arminia Bielefeld brachte, möchte nämlich einen versöhnlichen Abschluss in Weil hinbekommen: Am Ende der Saison will er den Verein verlassen. „Nach vier Jahren ist die Zeit gekommen, dass neuer Schwung reinkommt. Es war eine super Zeit, die viel Spaß gemacht hat. Ich hatte immer einen guten Draht zu Mannschaft und Abteilungsleitung, und wir gehen mit einem guten Gefühl auseinander“, blickt er auf eine sehr erfolgreiche Zeit zurück, die in der Saison 2015/16 mit dem Aufstieg in die Kreisklasse ihren Höhepunkt hatte.
Aber jetzt konzentriert man sich noch ganz auf den Rest der Saison. Im Weiler Lager weiß man auch, was ansteht: „Der neue Trainer kennt die Mannschaft schon seit vielen Jahren und wird eine hoch motivierte Truppe auf den Platz schicken, da müssen wir dagegenhalten“, so der FCW-Coach. Mit einem Schmunzeln fügt Lüko Holthuis an, dass er mit einem glücklichen Sieg wie im Hinspiel durchaus zufrieden wäre.
Als DJK-Coach Sebastian Ostenrieder einen Spieltag vor der Winterpause das Handtuch warf, wurde Sebastian Baumert gefragt, ob er das Traineramt zumindest vorläufig übernehmen wolle. Und das war überhaupt keine Frage für ihn. Der bald 33-jährige Baumert ist nämlich tief verwurzelt in Schwabhausen. Er spielt selbst seit zehn Jahren für den Verein und hat auch die besseren Zeiten mit dem Aufstieg in die Kreisliga miterlebt, aber Verletzungen haben ihn immer wieder zurückgeworfen. „Das erste Spiel unter meiner Regie hat mich dann hoch motiviert. Die Jungs haben richtig Gas gegeben, und der 2:1-Sieg gegen Peiting II hat uns ein gutes Gefühl für die Rückrunde gegeben“, so Baumert, der im Besitz der C-Lizenz ist.
Und das hat sich nach der Winterpause fortgesetzt, denn: „Wir hatten von Beginn an, trotz der widrigen Verhältnisse, eine sehr gute Trainingsbeteiligung und zum Abschluss ein richtig gutes Trainingslager mit viel Abwechslung in Pilsen“, sieht der neue DJK-Coach noch durchaus Chancen für den Klassenerhalt.
Denn es seien noch viele Punkte zu vergeben, und „unserer jungen Mannschaft fehlt hauptsächlich noch die Erfahrung. Zu 80 Prozent besteht das Team aber aus den Jungs, die ich zwei Jahre in der A-Jugend trainiert habe, und da kennt man sich ganz genau“.
In dem anstehenden Derby sieht er Weil als klaren Favoriten und weiß um die Erfahrung des GästeTrainers. „Lüko hat seine Mannschaft gegen uns immer hervorragend eingestellt und uns das Leben schwer gemacht. Aber es ist DerbyZeit und da wollen wir punkten“, blickt Sebastian Baumert positiv auf das Spiel.