Woher die Eier kommen
Produktion An den Feiertagen werden mehr Eier gegessen als sonst im Jahr. Woher kommen sie? In Utting gibt es einen mobilen Stall, und allein das Kloster St. Ottilien lässt 18000 Eier färben
Zu Ostern gehören bunte Eier. Allein das Kloster St. Ottilien lässt heuer 18 000 Eier färben. Die am Gründonnerstag gelegten Eier sind etwas Besonderes.
Landkreis Zu Ostern gehören bunte Eier. Eier, die an Gründonnerstag und Karfreitag gelegt wurden, galten nach Volksbrauch als etwas Besonderes. Das LT hat am Gründonnerstag ein paar Produzenten besucht: 300 Sandys trippeln auf einer Wiese zwischen Utting und Schondorf durchs Gras, picken mal hier und ziehen mal dort einen Wurm aus der Erde. Lohmann Sandy nennt sich die fast weiße Hühnerrasse, die Uli Ernst seit Mitte Februar hält. Sie legen cremefarbene Eier. Ein paar Tage vor Ostern ist der Verkaufspavillon fertig geworden und die Junghennen legen mittelgroße Eier.
Der Landwirt hat mit seinen Blumenfeldern gute Erfahrungen mit dem Verkauf an der Straße gemacht, und so kam die Idee zum mobilen Hühnerstall: Ein Kühlanhänger wurde gekauft und zur mobilen Hühnerheimat umgebaut, selbst zwei Wintergärten gibt es. Bei der Rasse Sandy gilt das Bruderhahnprinzip, wie Ernst erläutert: Männliche Küken werden nicht geschreddert,
Die männlichen Küken werden gemästet
sondern gemästet. Die Mast dauert länger wie bei klassischen Fleischrassen, wie Ernst erläutert, dafür werde auch für jede Legehenne fünf Euro mehr verlangt. Ernst gibt dies an die Käufer weiter: „Es sind vier Cent pro Ei.“Der Biobauer, der dem Naturlandverband angeschlossen ist, verfüttert das eigene Getreide und auch Soja aus eigener Produktion ist beigemischt.
Wie sich die Nachfrage nach Eiern an Ostern bedienen lässt, darüber kann Ernst noch nichts sagen, da er jetzt gerade angefangen hat. „Am Anfang waren es zehn Eier, jetzt sind es 160 bis 170 pro Tag und es sollen mal 250 sein.“Ein paar Eier konnte er schon vorhalten, schließlich gilt für Eier eine Verkaufserlaubnis von 21 Tagen und einem Mindesthaltbarkeitsdatum von vier Wochen, wie Ernst erzählt. Er verrät auch, dass nicht das legefrische Ei das beste ist, sondern ein Ei, das drei bis vier Tage reift. Anders als bei den Blumen hat Ernst hier einen richtigen Verkaufsautomaten aufgestellt, der Eier nur freigibt, wenn Geld eingeworfen wird.
Stephan Kreuzer und Kilian Weber bieten in einem Verkaufsstand an der Landsberger Straße in Windach Eier ihrer 170 Hühner an. Die beiden jungen Landwirte sind froh, noch rechtzeitig im Herbst einen Platz für ihren mobilen Hühnerstall bekommen zu haben. Denn am alten Standplatz an der Münchener Straße hatten sich einige Nachbarn beschwert, die Staubentwicklung oder eine Ansteckungsgefahr durch die Tiere befürchteten. „Im November sind wir umgezogen“, so Kreuzer.
Die Hühner mit ihrem heimeligen Gurren und emsigen Gescharre können hier nicht mehr so gut beobachtet werden, denn das Terrain liegt einige Meter vom Verkaufsstand entfernt. Für Kreuzer hat der neue Standort einen gewissen Nachteil: In der Münchener Straße hatte er die Hühner vor der eigenen Haustür. „Aber den Hühnern gefällt’s und auch den Kunden. Wir sind jeden Tag ausverkauft.“
Bruder Daniel Felber, der für die Eierproduktion in St. Ottilien zuständig ist, hat hinsichtlich der Mengensteuerung ganz andere Kapazitäten. Im Schnitt sind es 4200 Legehennen. Es gibt vor Ostern immer drei Altersgruppen, die maximale Menge an Eiern wird produziert. Nach Ostern wird eine Gruppe im eigenen registrierten Schlachtbetrieb getötet und als Suppenhuhn verkauft, wie Bruder Daniel erzählt. „Jeder hat ein anderes System“, erklärt er, wie es in der Eierproduktion zugeht. Auch bei Suppenhuhn sei die Nachfrage gut und steigend. Überzählige Eier könnten auch für die Nudelproduktion verwendet werden. „Die Nudeln werden im Hofladen verkauft.“Und vor Ostern nutzt der Klosterbetrieb die Möglichkeit, Eier färben zu lassen. Denn damit verlängert sich das Haltbarkeitsdatum, und es können früher Eier für die Ostertage vorgehalten werden. „Wir haben einen Betrieb im Allgäu gefunden, der färbt. Heuer 18000 Stück.“