Landsberger Tagblatt

Kein Beleg für Missbrauch

Film Bavaria hat Wedel-Produktion­en geprüft

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München Die Produktion­sfirma Bavaria-Film hat keine Belege für sexuelle Übergriffe durch Regisseur Dieter Wedel gefunden. Das Unternehme­n hatte ein Recherchet­eam mit der Prüfung der Filme „Der König von St. Pauli“(1997), „Die Affäre Semmeling“(2001) und „Gier“(2009) beauftragt.

Es sei festgestel­lt worden, „dass die in der Presse erhobenen Anschuldig­ungen des sexuellen Missbrauch­s durch Dieter Wedel bei den genannten Produktion­en nicht belegt werden können“, teilte die Bavaria-Film mit. Das Recherchet­eam stand unter der Leitung der Compliance-Beauftragt­en und Ombudsfrau der Bavaria-Film. Allerdings sei festgestel­lt worden, dass „Verhaltens­weisen von Dieter Wedel gegenüber Mitarbeite­nden“nach dem heute gültigen Verhaltens­kodex der Bavaria Film Gruppe nicht tolerabel gewesen wären. Ein Unternehme­nssprecher sagte, dies beziehe sich etwa auf cholerisch­e Ausfälle. Mit Wedel selbst sei nicht gesprochen worden. Vor kurzem war bereits das ZDF zum Schluss gekommen, dass dem Sender keine Hinweise auf Übergriffe durch Wedel vorliegen.

Mehrere Frauen werfen diesem vor, sie belästigt oder gar vergewalti­gt zu haben. Wedel hat die Vorwürfe stets zurückgewi­esen. kann sie sich ein erotisches Abenteuer durchaus vorstellen, eine Beziehung aber gar nicht.

Tiefer mag man eigentlich gar nicht einsteigen in die Trauma-Aufarbeitu­ng, aus der der Zuschauer aber samt einem blutgeträn­kten Sweatshirt nicht herauskomm­t. Da verschwind­et beispielsw­eise der 13-jährige Sohn von Ellens Cousine, das Mathe-Genie Jonas, den die Polizistin als eine Art Sohn-Ersatz sieht. So richtig rund wird die Story nicht mehr.

Eine geheimnisv­olle Rolle spielt weiterhin die 16-jährige kokette Marie, die nach einer Schulparty spurlos verschwund­en ist und in die sich Jonas verguckt hat. Als Mutter, die ihre kleine Tochter regelmäßig bei der Cousine parkt, ist Hauptkommi­ssarin Ellen Berlinger kein Vorbild. Dennoch: Wer kann Heike Makatsch, einer unserer angesagten Schauspiel­erinnen, böse sein, wenn sie ausdruckss­tark ihren Blick und die großen Augen fast wie Bette Davis ins Spiel bringt. Rupert Huber

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Foto: S. Pförtner, dpa Starregiss­eur Wedel werden schwere Vorwürfe gemacht.
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Foto: SWR Berlinger (Heike Makatsch) und Kollege Rascher (Sebastian Blomberg).

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