Kreidl Affäre zieht Kreise nach Landsberg
Gericht Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Vorstandsmitglied der Sparkasse
Miesbach, Landsberg In Sachen Sparkasse ist der Landsberger Rainer Gottwald stets auf dem Laufenden. Das Thema ist nicht nur in vielen Bürgerversammlungen sein Steckenpferd, auch die geplante Fusion der Sparkasse Landsberg-Dießen mit den Sparkassen Dachau und Fürstenfeldbruck sieht er mit Sorge. Der Landkreis Landsberg will zu diesem Thema jetzt ein neues Gutachten. Doch jetzt wird ein Vorstandsmitglied der Landsberger Sparkasse wegen Untreue angeklagt. Jedoch nicht für seine Handlungen in der Landsberger, sondern in der Miesbacher Sparkasse: Roland Böck war im Vorstand der Miesbacher Sparkasse, als die Bank dem damaligen Landrat Jakob Kreidl eine Geburtstagsfeier sponserte. Mit 77 000 Euro. Er und zwölf weitere Beteiligte werden nun von der Staatsanwaltschaft München II wegen des Verdachts der Untreue angeklagt. »siehe Bayern, Seite 12
Rainer Gottwald machte das LT auf die Berichte in den Miesbacher Nachrichten aufmerksam und fragt: „Was ist mit der Fusion. Diese dürfte zumindest aufgeschoben sein, bis ein Urteil gefällt wird“, so seine Schlussfolgerung. „Das geht aber nicht, da der Beschluss der Bürgerversammlung auf Ausstieg innerhalb der nächsten drei Monate im Stadtrat behandelt werden muss“, sagt Gottwald. Also gebe es für die Sparkasse viele Fragen zu klären.
Dass gegen Böck ermittelt wird, bestätigte auch der Landsberger Oberbürgermeister Mathias Neuner. Neuner ist auch Verwaltungsrat-Vorsitzender. Da es um eine Strafsache gehe, wolle er sich nicht weiter dazu äußern.
Ermittelt wird in dem Verfahren gegen Ex-Politiker, aber auch gegen leitende aktive Mitarbeiter und Verwaltungsräte der oberbayerischen Kreissparkasse. Roland Böck kam im September 2011 in die Landsberger Sparkasse.
Auch Landrat Thomas Eichinger ist im Verwaltungsrat der Sparkasse. „Wir wurden von Böck über die Anklage bereits informiert und müssen nun sehen, was hier rauskommt.“ Bisher seien in Landsberg die Erfahrungen mit Böck sehr gut gewesen. „Deshalb nutzt es jetzt nichts, die Pferde scheu zu machen, denn erst mal ändert sich ja nichts an der fachlichen Eignung von Böck“, sagte Eichinger gegenüber dem LT. Sollte es zu einer Verurteilung kommen, was er nicht hoffe, dann sei man nicht mehr frei in der Beurteilung. Erst dann müsse über Konsequenzen nachgedacht werden.