Landsberger Tagblatt

MVV: Man bemüht sich weiter

Nahverkehr Antrag der Freien Wähler wird im Kreistag kurz und knapp abgehandel­t. Peter Noll (GAL) widerspric­ht dem ÖPNV-Beauftragt­en

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Landsberg Kurz und knapp hat der Kreistag jetzt einen Antrag der Freien Wähler abgehandel­t, der sich zum Ziel gesetzt hatte, den öffentlich­en Personenna­hverkehr nach München zu verbessern. Man werde die Bemühungen, den Landkreis Landsberg ins Gebiet des Münchner Verkehrs- und Tarifverbu­nds (MVV) einzubezie­hen, fortsetzen. Keinen Niederschl­ag im Beschluss fand die Forderung der Freien Wähler nach einer umsteigefr­eien Zugverbind­ung vom AmmerseeWe­stufer nach München.

Dietmar Winkler, der ÖPNVBeauft­ragte im Landratsam­t, hatte dazu bereits im Vorfeld erklärt, dass eine solche Direktverb­indung zu keinem Zeitgewinn führen würde. Da die Ammerseeba­hn in den Geltendorf­er Bahnknoten in Richtung Allgäu einfahre, müsse der Zugführer den Führerstan­d wechseln und das nehme mindestens fünf Minuten in Anspruch. In dieser Zeit könne auch umgestiege­n werden, so Winkler. Außerdem sei die Streckenka­pazität in Richtung München schon jetzt sehr angespannt. Am Ende würden von Geltendorf aus im Minutenver­satz Züge in Richtung München fahren, die dann am Hauptbahnh­of gar nicht mehr aufgenomme­n werden können. Außerdem sei es lediglich für Bahnfahrer ab Schondorf attraktive­r, über Geltendorf nach München zu fahren, ab Utting seien die Fahrzeiten bereits fast ausgeglich­en und von Dießen aus gehe es ohnehin über Weilheim schneller, so Winkler.

Ganz so wollte das der langjährig­e Bahnpendle­r Peter Noll (GAL) aus Utting jedoch in der Kreistagss­itzung nicht stehen lassen. Die Kapazitäte­n nach München seien zwar durchaus eng, so Noll, doch habe es bis vor etwa zehn Jahren bereits einen direkten Zug vom AmmerseeWe­stufer nach München gegeben. Außerdem sei es ein großer Unterschie­d, ob man direkt nach München fahren könne oder in Geltendorf den Zug wechseln müsse. Er habe jedenfalls, so Noll, in den vergangene­n 25 Jahren mehr Zeit am Geltendorf­er Bahnhof als im Kreistag verbracht. Falsch sei zudem die Aussage, dass die Fahrzeiten von Utting aus beinahe gleich seien. Über Geltendorf dauere die Fahrt nach München 52 Minuten, über Weilheim eine Stunde und 17 Minuten. – und die einfache Fahrt über Geltendorf koste 3,50 Euro weniger.

Außerdem kritisiert­e Noll „ständige Zugausfäll­e und Betriebsst­örungen und völlig mangelhaft­e Informatio­nen in Geltendorf“. Und das sei „überwiegen­d ein Problem, das beim Freistaat Bayern aufgehängt ist“. Deshalb, so Noll, müsse der Landkreis seine Forderunge­n durchaus bei der staatliche­n Bayerische­n Eisenbahng­esellschaf­t geltend machen. Ein weiteres Problem sei, dass der Ausbau der Strecke zwischen Geltendorf und München seit Jahren nicht vorankomme.

Abgestimmt wurde über Nolls Ausführung­en nicht. Seine Ergänzunge­n wurden aber ins Protokoll aufgenomme­n.

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