Untermeitingen plant in den Süden
Bauvorhaben Der Gemeinderat diskutiert lebhaft, wie sich der Ort mit einem Baugebiet in Richtung Obermeitingen erweitern könnte. Welche Rolle eine mögliche Umgehungsstraße und ein Lärmschutzwall in den Planungen spielen
Untermeitingen Bisher ist es ein stattliches Stück Feld und Acker, das zwischen Unter- und Obermeitingen liegt und die Orte trennt. Doch die Gemeinden könnten bald näher zusammenrücken. Grund ist der Bebauungsplan 49 „Süd IV“der Gemeinde Untermeitingen. Wenn es nach diesem Plan geht, soll der Ort in Richtung Süden nach Obermeitingen wachsen und näher an die oberbayerische Grenze rücken.
Das geplante Baugebiet stand zuletzt im Herbst zur Diskussion im Gemeinderat, auch auf Initiative von Bürgermeister Simon Schropp. Werner Dehm vom Planungsbüro OPLA, das mit dem Projekt beauftragt ist, stellte nun eine neue, überarbeitete
Die nächsten 15 Jahre im Blick
Version vor. Als „sehr, sehr locker gestrickt“bewertete Schropp den Entwurf. Auf der Fläche sollen voraussichtlich 35 Baugrundstücke für Familienhäuser und sieben Grundstücke für Geschosswohnungsbau entstehen. Als südliche Grenze ist ein möglicher Lärmschutzwall eingezeichnet.
Denn hinter dem Baugebiet wittert die Gemeinde ein weiteres Zukunftsprojekt: eine Umgehungsstraße zwischen Unter- und Obermeitingen. Doch diese Pläne seien noch nicht konkret. „Wir wissen heute noch nicht genau wann, doch es könnte dort in zehn, 15 Jahren eine größere Umgehungsstraße kommen“, sagte Schropp. Zum möglichen Wall hin soll die Bauhöhe allmählich ansteigen, bis zu einem vierstöckigen Bau mit Staffelgeschoss. Nicht nur die Höhen, auch die Dachformen sollen variieren. Schropp spricht dabei von einer „organischen Abrundung“. Vor allem der Stilmix in der geplanten Bebauung kam nicht bei allen Gemeinderäten gut an. „In Germering und Olching sehe ich so etwas, aber doch nicht hier in Untermeitingen. Wir verschandeln unser Dorf auf Jahrzehnte“, sagte Andreas Halscheidt (FDP). Peter Daake (Grüne) ist skeptisch: „Die Pläne wirken sehr unsortiert und unordentlich. Mehrstöckige Häuser, dann ein Bungalow dazwischen.“Ihm gehe es darum, den Gesamtsiedlungscharakter zu bewahren. Bernd Früchtl (parteilos) hielt die Planung für voreilig.
Befürworter fand der Plan vor allem in den Reihen der CSU. Der Zweiten Bürgermeisterin Sonja Storch gefällt die Planung sehr gut. „Wollen wir keinen Geschosswohnungsbau? Das ist, denke ich, auch keine Lösung“, sagte Karl Strass. Dabei verwies er auf den Bedarf an günstigem Wohn- und Mietraum. Manfred Salz will „den kostbaren Grund nicht nur mit Einfamilienhäusern zu pflastern.“
Simon Schropp sagte, dass junge Familien in Untermeitingen bauen und sich niederlassen wollen. Als Kompromiss schlug Karl Strass vor, zur Mitte des Siedlungsgebietes, dort, wo Geschosswohnungsbau vorgesehen ist, mehr Einfamilienhäuser zu planen. Der Vorschlag fand Zustimmung. Stella Roseto (SPD) stellte die Frage nach Grünflächen. Elfriede Lösch, Leiterin des Bauamts, erklärte die Möglichkeiten: „Wir könnten den Wall sanft aufschütten, begrünen und mit Bäumen versehen.“Schropp spricht von möglichen Wander- und Radwegen entlang des Walls. Im Spätsommer soll die Grundstücksvergabe starten, im Frühjahr 2019 vielleicht schon der Bau. Und ob und wie das Projekt Umgehungsstraße weiterverfolgt wird, will der Gemeinderat laut Bürgermeister Schropp im April besprechen.