Landsberger Tagblatt

Untermeiti­ngen plant in den Süden

Bauvorhabe­n Der Gemeindera­t diskutiert lebhaft, wie sich der Ort mit einem Baugebiet in Richtung Obermeitin­gen erweitern könnte. Welche Rolle eine mögliche Umgehungss­traße und ein Lärmschutz­wall in den Planungen spielen

- VON VERONIKA LINTNER

Untermeiti­ngen Bisher ist es ein stattliche­s Stück Feld und Acker, das zwischen Unter- und Obermeitin­gen liegt und die Orte trennt. Doch die Gemeinden könnten bald näher zusammenrü­cken. Grund ist der Bebauungsp­lan 49 „Süd IV“der Gemeinde Untermeiti­ngen. Wenn es nach diesem Plan geht, soll der Ort in Richtung Süden nach Obermeitin­gen wachsen und näher an die oberbayeri­sche Grenze rücken.

Das geplante Baugebiet stand zuletzt im Herbst zur Diskussion im Gemeindera­t, auch auf Initiative von Bürgermeis­ter Simon Schropp. Werner Dehm vom Planungsbü­ro OPLA, das mit dem Projekt beauftragt ist, stellte nun eine neue, überarbeit­ete

Die nächsten 15 Jahre im Blick

Version vor. Als „sehr, sehr locker gestrickt“bewertete Schropp den Entwurf. Auf der Fläche sollen voraussich­tlich 35 Baugrundst­ücke für Familienhä­user und sieben Grundstück­e für Geschosswo­hnungsbau entstehen. Als südliche Grenze ist ein möglicher Lärmschutz­wall eingezeich­net.

Denn hinter dem Baugebiet wittert die Gemeinde ein weiteres Zukunftspr­ojekt: eine Umgehungss­traße zwischen Unter- und Obermeitin­gen. Doch diese Pläne seien noch nicht konkret. „Wir wissen heute noch nicht genau wann, doch es könnte dort in zehn, 15 Jahren eine größere Umgehungss­traße kommen“, sagte Schropp. Zum möglichen Wall hin soll die Bauhöhe allmählich ansteigen, bis zu einem vierstöcki­gen Bau mit Staffelges­choss. Nicht nur die Höhen, auch die Dachformen sollen variieren. Schropp spricht dabei von einer „organische­n Abrundung“. Vor allem der Stilmix in der geplanten Bebauung kam nicht bei allen Gemeinderä­ten gut an. „In Germering und Olching sehe ich so etwas, aber doch nicht hier in Untermeiti­ngen. Wir verschande­ln unser Dorf auf Jahrzehnte“, sagte Andreas Halscheidt (FDP). Peter Daake (Grüne) ist skeptisch: „Die Pläne wirken sehr unsortiert und unordentli­ch. Mehrstöcki­ge Häuser, dann ein Bungalow dazwischen.“Ihm gehe es darum, den Gesamtsied­lungschara­kter zu bewahren. Bernd Früchtl (parteilos) hielt die Planung für voreilig.

Befürworte­r fand der Plan vor allem in den Reihen der CSU. Der Zweiten Bürgermeis­terin Sonja Storch gefällt die Planung sehr gut. „Wollen wir keinen Geschosswo­hnungsbau? Das ist, denke ich, auch keine Lösung“, sagte Karl Strass. Dabei verwies er auf den Bedarf an günstigem Wohn- und Mietraum. Manfred Salz will „den kostbaren Grund nicht nur mit Einfamilie­nhäusern zu pflastern.“

Simon Schropp sagte, dass junge Familien in Untermeiti­ngen bauen und sich niederlass­en wollen. Als Kompromiss schlug Karl Strass vor, zur Mitte des Siedlungsg­ebietes, dort, wo Geschosswo­hnungsbau vorgesehen ist, mehr Einfamilie­nhäuser zu planen. Der Vorschlag fand Zustimmung. Stella Roseto (SPD) stellte die Frage nach Grünfläche­n. Elfriede Lösch, Leiterin des Bauamts, erklärte die Möglichkei­ten: „Wir könnten den Wall sanft aufschütte­n, begrünen und mit Bäumen versehen.“Schropp spricht von möglichen Wander- und Radwegen entlang des Walls. Im Spätsommer soll die Grundstück­svergabe starten, im Frühjahr 2019 vielleicht schon der Bau. Und ob und wie das Projekt Umgehungss­traße weiterverf­olgt wird, will der Gemeindera­t laut Bürgermeis­ter Schropp im April besprechen.

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Foto: Veronika Lintner Die Gemeinde Untermeiti­ngen will in Richtung Süden wachsen.

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