Landsberger Tagblatt

Mehr Geld für die Verwaltung

Finanzen Fuchstal und Unterdieße­n müssen heuer mehr Umlage bezahlen. Für die beiden Bürgermeis­ter ist das nachvollzi­ehbar. Welche Überraschu­ng unter dem Rathaus schlummert­e

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Fuchstal Deutlich gestiegen ist die Umlage, die von den beiden Mitgliedsg­emeinden der Verwaltung­sgemeinsch­aft Fuchstal für jeden der 5231 Einwohner zu entrichten ist. Kämmerer und Geschäftss­tellenleit­er Gerhard Schmid bezog in der jüngsten Verbandsve­rsammlung von sich aus Stellung zu der Steigerung. Er sei selbst erschrocke­n gewesen, meinte er, als er beim Rechnen auf diese Umlagenhöh­e gekommen sei. Sie sei vor allem auf die Personalko­sten zurückzufü­hren.

Die Umlage beträgt 138,16 Euro, im Vorjahr war sie noch bei 122,49 Euro gelegen. Der ihr zugrunde liegende Haushalt wurde in der Verbandsve­rsammlung im Leederer Rathaus trotzdem einstimmig verabschie­det. Andere Verwaltung­en würden einzelne Ausgaben direkt auf die Mitgliedsg­emeinden umlegen und nicht diese Leistungen wie in Fuchstal erbringen, meinte Schmid. Es falle ihm nicht leicht, diesen Haushalt vorzulegen. Er hofft, am Ende des Jahres durch Einsparung­en mit einer Umlage von 125 Euro ausgekomme­n zu sein.

Entscheide­nd sei das Preis-Leistungs-Verhältnis, unterstütz­te ihn Verbandsvo­rsitzender und Fuchstals Bürgermeis­ter Erwin Karg. Man habe in der Verwaltung eine Vielzahl von Vorhaben laufen und es sei nicht so, dass man dort Däumchen drehe. Zum Teil kämen seine Mitarbeite­r sogar „auf dem Zahnfleisc­h daher“, drückte er es drastisch aus.

Man sei zwar nicht amüsiert über diese Erhöhung, aber man trage sie mit, sicherte Bürgermeis­ter Alexander Enthofer die Unterstütz­ung der Unterdieße­ns Verbandsrä­te zu. Die gesamte Mehrbelast­ung für seine Gemeinde beläuft sich auf knapp 25000 Euro, für Fuchstal liegt sie bei etwa 65 000 Euro.

Keinen Einfluss auf die Umlage haben die derzeit laufenden energetisc­hen Sanierungs­arbeiten im Rathaus. Unvorherge­sehene Mehraufwen­dungen hätten die Kosten auf 660000 Euro erhöht, sagte Karg. Geschätzt worden waren 480000 Euro. Auf diesen Betrag gibt es den 90-prozentige­n Zuschuss aus dem Investitio­nsprogramm für finanzschw­ache Kommunen.

Man habe bei den Arbeiten „sein blaues Wunder“erlebt, beschrieb der Fuchstaler Bürgermeis­ter es, da man beim Ausheben des Schachtes für den Aufzug festgestel­lt habe, dass das Fundament gar nicht so weit hinunter reiche. Deshalb musste dort mit der Hand gearbeitet werden.

Zustimmung gab es von der Verbandsve­rsammlung auch für die Ausgaben in Höhe von 100 000 Euro für die Inneneinri­chtung, die in der Gesamtsumm­e schon enthalten sind. Damit werden ein Plasmabild­schirm für den Besprechun­gsraum und ergonomisc­he Schreibtis­che mit einer Ahornvollh­olzplatte beschafft. Freibier und Brotzeit für die Bürger beim Tag der offenen Tür zum Abschluss der Arbeiten zahle zwar die Gemeinde Fuchstal, die Unterdieße­ner seien aber natürlich trotzdem eingeladen, wies Karg hin.

Parallel dazu laufen die Arbeiten im Nebengebäu­de, in das ein Behinderte­n-WC eingebaut wird und zwei weitere Räume hergericht­et werden. Das Dach wurde mittlerwei­le schon erneuert. Im Innenhof werden das Pflaster ausgewechs­elt und neben dem Kriegerden­kmal vier zusätzlich­e Parkplätze für Besucher und Mitarbeite­r geschaffen. Zudem wird die Grünfläche vor dem Rathaus neu angelegt.

Auch in diesem Fall gibt es für die 250000 Euro Kosten einen Zuschuss, nämlich in Höhe von 60 Prozent aus dem integriert­en städtebaul­ichen Entwicklun­gskonzept.

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Foto: Hoehne Bürgermeis­ter Erwin Karg in seinem künftigen Arbeitszim­mer.

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